Blockade im Getriebe

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Michael V.
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Blockade im Getriebe

Beitrag von Michael V. »

Hallo, moin mojn und frohe Ostern,
gestern erreichte mich ein Hilferuf von einem befreundeten X-Pilot, der mich als Getriebe-Spezi angerufen hat. Leider konnte ich ihm auch nicht helfen, ich stelle deshalb sein Hilfegesuch mal hier ein.

Viele Grüße
Michael

Folgendes Problem:
ein überholtes 5-Gang-Getriebe wurde eingebaut und gefahren. Soweit problemlos!
Bei der nächsten Tour mit Beifahrer ließ sich nach ca. 300 m kein Gang mehr einlegen (Leerlauf). Also abgeschleppt, auf Hebebühne Zugang zum Getriebe verschafft und die ersten beiden Deckel sowie die 3 Federn an den Schaltstangen geöffnet.
Die Schaltstangen wieder in die richtige Position gebracht, so dass alle Gänge geschaltet werden konnten.
Nach dem Zusammenbau verlief eine Strecke von ca. 100 km (viel Schalten) problemlos.
Bei der nächsten Fahrt mit Beifahrer trat das Phänomen erneut nach ca. 300 m auf (also beim Hochschalten in den 3. Gang).
Es lässt sich absolut kein Gang mehr einlegen, da meiner Meinung nach die Schalthebel blockiert sind.

Liegt es am Beifahrer? :lol:

Ich habe die kleinen Stifte, die unten zwischen den Schalthebeln sitzen, im Verdacht.

Ich kann mir aber nicht erklären, wie es zu einer solchen Blockade kommen kann. Ein Gang müsste doch immer reingehen, oder?

Welcher Fehler kann in diesem Bereich beim Zusammenbau passiert sein?

Vielleicht kennt ja jemand das Problem oder kann es sich irgendwie erklären.

Danke für jeden Tipp!
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Thommy124
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Beitrag von Thommy124 »

Was heißt "Schaltstangen wieder in die richtige Position gebracht"? Wenn die sich nach Öffnen des Federdeckels und Entfernung der Arretierungsfedern durch ebendiese Bohrungen verschieben lassen, liegt die Ursache des Problems doch auf der Hand: Offenbar ist mindestens eine der Schaltstangen nicht richtig gesichert und kann sich aus Ihrer Position verschieben. Dass sich kein Gang mehr schalten läßt ist ärgerlich, aber immer noch besser als der umgekehrte Effekt, wenn 2 Gänge gleichzeitig eingelegt sind. Dann läßt sich das Auto nämlich nicht mal mehr abschleppen, bzw nur nach lösen einer Antriebswelle.
Zur sicheren Diagnose und Fehlerbehebung muss aber leider das Getriebe geöffnet werden.
Grüezi,
Thomas

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Marc
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Beitrag von Marc »

Hi,
folgendes Problem hatte ich nach meiner Getriebeüberholung auch, jedoch mit dem fünften Gang.
Ursache war, dass die Schrauben der äusseren Getriebeglocke unterschiedlich lang sind und eine verkehrt gesetzt wurde.
Diese hat sich in das Getriebeinnere hineingesetzt und eine Gussnase der Glocke abgeschert.
Diese fiel in das Getriebe, direkt vor die Schaltstange, welche nun nicht mehr frei bewegbar war.
Somit liess sich nicht jeder Gang einlegen.
Vielleicht hilft es ja?
Bei mir musste ichs noch einmal aufmachen.
L.G.,
Marc.
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manuel
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Beitrag von manuel »

Einen hab ich auch noch: Die Schaltwellen von Gang 1-3-5 und 2-4 haben so ne Ausfräsung und da wo die Ausfräsungen in der Bohrung des Getriebegehäuses zu liegen kommen gibts im Gehäuse an einer bestimmten Stelle ne Querbohrung und in diese Querbohrung gehört eine Stahlkugel rein. Diese Kugel blockiert die beiden Schaltwellen gegenseitig, damit diese nicht durch einen dummen Zufall beide gleichzeitg betätigt werden können. Was ja eigentlich nicht passieren kann aber evtl. durch Schwerkraft oder Vibration vielleicht doch vorkommen könnte. Also gemeint sind nicht die drei Kugeln, auf die die drei Federn von außen wirken, sondern die vierte in der Querbohrung zwischen den Schaltwellen von Gang 1-3-5 und 2-4. Und das Ganze jetzt auch aus der Erinnerung, ist einige Jahre her, genaueres müsste ich am zerlegten Getriebe im Keller kucken.
Gruß Manuel
161999 & 162827
http://polytechnica.de
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hofkaeser
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...noch eine Möglichkeit

Beitrag von hofkaeser »

Hallo!
Nachdem mir einmal eine Antriebswellenschraube das Getriebegehäuse durchlöchert hat und ich daraufhin das Getriebe bis zum Stillstand gefahren habe, musste ich es auch generalüberhohlen lassen. Dannach blieben mir aus unerfindlichen Gründen die Gänge stecken. Manchmal nach einigen km, manchmal lief die Kiste mehrere 100 km. Ein Getriebeprofi meinte dann, das die Hauptwelle einen leichten, fast unmerklichen Schlag hätte und das zum Klemmen der Gänge führt. Ob das allerdings richtig war, weiß ich nicht. Ich habe das Getriebe einfach gewechselt (Mittlerweille übrigens zum ca. 14 Mal!!!).
Grüße,
Harry
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Patrick
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Beitrag von Patrick »

würde auch zum Tipp von Manuel tendieren. Wenn die Kugel beim Getriebe zerlegen herausgefallen ist, dann vergisst man leicht sie wieder einzusetzen. Was zur folge hat, dass sich beide Stangen verschieben lassen. Im günstigen fall steht eine zwischn zwei Gängen, im ungünstigen sind zwei Gänge gleichzeitig drin. :cry:
Wenn die Sperre fehlt, dann ist es möglich, dass die Erschütterungen im fahren genau diesen Fehler verursachen.
Also Getriebe aufmachen, und die Kugeln suchen.
gruß
Patrick


---- das letzte Auto ist immer ein Kombi! ----
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