Fertan

Hier können technische Probleme aller Art diskutiert werden (vom Lösen elektrischer Probleme bis zur Wahl des richtigen Motoröls)
Antworten
Gerry
Beiträge: 31
Registriert: 7. Nov 2009, 14:34
Wohnort: 26340 Zetel

Fertan

Beitrag von Gerry »

Hallo
Hat von euch einer Erfahrung mit Fertan.An mein X sind einige Roststellen die behandelt werden müssen,
bleibt die frage Sandstrahlen oder Fertan?
Bilder werde ich noch einstellen,bis dahin besten Dank
Gruß Peter
Benutzeravatar
hegau-x
Beiträge: 315
Registriert: 1. Mai 2010, 16:00
Wohnort: 78239 Rielasingen

Beitrag von hegau-x »

Sandstrahlen ist auf jeden Fall besser...
oder mit der Flex / Drahtbürste richtig sauber machen und dann richtig behandeln

Gruß Jochen
Benutzeravatar
Holgi
Site Admin
Beiträge: 5480
Registriert: 6. Sep 2002, 19:24
Hat sich bedankt: 14 Mal
Danksagung erhalten: 7 Mal

Beitrag von Holgi »

Meine Erfahrung mit Fertan an einem Ford Taunus waren sehr positiv: Wenn man genau nach Anleitung vorgeht und (da streubt es einem halt) ausreichend mit Wasser spült, immer wieder in der richtigen Menge Fertan behandelt, dann hat man am Ende ein Blech, das frei ist von Rost, d.h. man hat stellenweise perforierten Stahl, weil es den Rost rausgewaschen hat.
Aus meiner Sicht die bessere Methode als Sandstrahlen, weil dort immer die Gefahr besteht, dass noch Rost übrig bleibt oder das Blech verzogen ist.
Benutzeravatar
California-Markus
Beiträge: 2882
Registriert: 11. Sep 2002, 15:48
Wohnort: Fahrverbotszone

Beitrag von California-Markus »

Meine Meinung:
Fertan ist sehr hilfreich, um Rost zu bremsen.
Aber die gründliche Lösung ist immer Sandstrahlen.

M
Benutzeravatar
Dierk
Site Admin
Beiträge: 5343
Registriert: 7. Sep 2002, 08:40
Wohnort: 74189 Weinsberg
Kontaktdaten:

Beitrag von Dierk »

Ich bin Fertan-Fan und habe nur positive Erfahrungen gemacht.
Natürlich muss man vorher den groben Rost/Lack entfernen, was beim Sandstrahlen entfällt.
Wichtig ist: Fertan braucht immer Feuchtigkeit um zu arbeiten und es sollte auch mindestens 24 Stunden arbeiten können. Danach ist dann eine schwarzmatte Rostschutzschicht entstanden. Die mit Fertan RICHTIG behandelte Stellen sind dann laut Fertan sogar über ein halbes Jahr vor neuen Rost geschützt. Das funktioniert!

Ich denke Fertan ist echt ne sehr gute Lösung, wenn man richtig vorgeht. Anwendung in Hohlräumen ist natürlich so eine Sache, weil man da die Hohlräume spülen muss.
Mit einem Liter Fertan kommt man sehr weit. Ist nicht giftig oder umweltschädlich (naja trinken würde ich die Brühe trotzdem nicht :lol:).
Bild
Benutzeravatar
Holgi
Site Admin
Beiträge: 5480
Registriert: 6. Sep 2002, 19:24
Hat sich bedankt: 14 Mal
Danksagung erhalten: 7 Mal

Beitrag von Holgi »

Das ist ja mein Kritikpunkt: Fertan ist gründlicher als Sandstrahlen, weil es den Rost chemisch beseitigt und überall hinkommt. Man muss sich eben nur überwinden, die Schweller zu fluten.
Bei meinem Taunus hatte ich damals mit der Hechklappe begonnen und es gab danach lautet kleine Löcher in Blech: all die Stellen, die eben beteits durchgerostet waren. An glatten Stellen hätte das Ergebnis mit Sandstrahlen genauso ausgesehen aber eben nicht in den ganzen Falzen und Sicken ...
Bertone X1/9
Acki
Beiträge: 1678
Registriert: 13. Nov 2006, 19:44
Wohnort: Schipkau

Beitrag von Acki »

Strahlen und dann Fertan.
Alternativ Owatrol und Brantho (auch nachdem Strahlen).
ManfredS
Beiträge: 4243
Registriert: 15. Mai 2007, 01:42
Wohnort: Alpenrand

Beitrag von ManfredS »

Das Problem mit Fertan ist, dass es nach der Einwirkzeit komplett wieder mit Wasser abgewaschen werden muss, sonst rostets da munter weiter. Wo man gut genug hinkommt ist das ja auch kein Problem, aber gerade in Ritzen und Sicken wird man das nie rückstandslos rausbekommen... Das Zeug ist organisch (aus Gerbsäuren aus irgendwelchen Rindenexstrakten) und zieht/bindet mit der Zeit wieder Wasser...
Und wer schon mal Fertan verarbeitet und es nach der vorgeschriebenen Einwirkzeit nicht nach Anleitung wieder entfernt, der wird sich nach längerer Standzeit wundern wie "rostfrei" sein Auto dann ist...sieht man ja ans dem weissen Delta, Holger...
Wie gesagt ich mag das fertan auch, aber es ist nicht einfach zu verarbeiten und verzeiht fast keine Fehler dabei...

Besser ist da nach meiner Erfahrung "Herconia Loglife", das leider nur im Exclusivvertrieb bei Westfalia erhältlich ist...
Das Zeug vollzieht dieselbe Rostumwandlung wie Fertan, vom sich weiterfressenden Fe2O3 (Rost) in das stabile Fe3O4, also die schwarze Magnetitschutzschicht, die nicht weiter "rostet".
Aber im Gegensatz zu Fertan wird das Herconia Zeug nach dem Trocknen zu einer Art Epoxy-Schicht, die ebenfalls als Rostschutz dient und als Rostschutzgrundierung verwendet werden kann. Darauf kann also am nächsten Tag ohne Abwaschen gleich weiter gearbeitet werden...
mfg., Manfred
Benutzeravatar
Dierk
Site Admin
Beiträge: 5343
Registriert: 7. Sep 2002, 08:40
Wohnort: 74189 Weinsberg
Kontaktdaten:

Beitrag von Dierk »

gesagt ich mag das fertan auch, aber es ist nicht einfach zu verarbeiten und verzeiht fast keine Fehler dabei...
Naja ich finde das recht einfach. Nach dem Einwirken muss natürlich nochmal gespült werden. Die schwarze Schicht nach der Anwendung ist wasserresistent und zieht kein Wasser an. Keine Ahnung wie du das meinst. Wie gesagt, habe ich noch nie irgendwelche Probleme mit fertan gehabt.
Bild
Benutzeravatar
Thommy124
Beiträge: 1958
Registriert: 31. Okt 2004, 15:57
Wohnort: Bensheim

Beitrag von Thommy124 »

Wenn man vergessen hat Fertan abzuwaschen lässt es sich spielend mechanisch entfernen. Da wo der Rost komplett umgewandelt ist haftet die schwarze Schicht nur schwach auf dem Blech und blättert schon ab, wenn man mit dem Fingernagel drüberfährt. Das Blech darunter ist dann absolut rostfrei. Wenn ich nicht rechtzeitig abgewaschen habe, gehe ich mit der Handdrahtbürste drüber und fertig. Ich mache allerdings vorher den Rost so gut es geht schon mechanisch weg und in letzter Zeit fahre ich sogar dreigleisig: mit der Drahtbürste weg was weggeht, danach Phosphorsäure und nach dem Abwaschen auf das noch feuchte Blech Fertan. Und wenn das abgewaschen ist als Grundierung Brantho Korrux. Und wenn das dann auch nach 10 - 15 Jahren wieder hochkommt :roll: schmeiß ich die Kiste gefrustet in die Presse :cry: ...oder sollen sich meine Erben drum kümmern :evil:
Grüezi,
Thomas

___________________________________________
Beginne jeden Tag mit einem Lächeln - dann hast Du's hinter Dir!
ManfredS
Beiträge: 4243
Registriert: 15. Mai 2007, 01:42
Wohnort: Alpenrand

Beitrag von ManfredS »

Dierk hat geschrieben:Keine Ahnung wie du das meinst.
Na wenn man es eben nicht abwäscht und die braune Brühe eingetrocknet drauf lässt.
Das zieht mit der Zeit wieder Feuchtigkeit und los gehts wieder, bestes Beispiel der weisse Lancia Delta den ich mit nem Kumpel vor ein paar Wochen beim Holger geholt hab. Rost am Frontscheibenrahmen vor Jahren angefangen, Fertan drauf und weg gestellt... da ist fast wieder mehr Rost da als vorher... darum würde ich damit niemals einen Schweller oder andere unzugängliche Stellen fluten, die man nimmer sauber abwaschen kann... das können andere Produkte wie Hohlraumwachse oder Hohlraumfette deutlich besser...
Ausserdem hab ich da beim weiterarbeiten (grundieren, spachtelm lackieren, etc) immer irgendwie nicht das wirkliche Vertrauen in die schwarze Fe3O4 Schicht, da diese doch recht leicht abgeht...

Produkte wie Brunox oder Herconia sind da halt gleich eine belastbare Grundierung, wo man nicht mehr lange abwaschen muss. Fertan ist der bewährte Evergreen unter den Rostumwandlern, alt und über Schraubergenerationen bewährt, aber heute nicht mehr an der Spitze des Möglichen, es wurde einfach mit den Jahren von besseren Produkten überholt...
mfg., Manfred
Benutzeravatar
Querlenker
Moderator
Beiträge: 4118
Registriert: 7. Sep 2002, 21:15
Hat sich bedankt: 4 Mal
Danksagung erhalten: 3 Mal

Beitrag von Querlenker »

So rein subjektiv finde ich es ganz sympathisch möglichst viel von dem umgewandelten Rost runterzuwaschen und ihn nicht als Schicht da drauf zu lassen.
Aber das ist natürlich kein sehr wissenschaftlicher Grund...
Gruß Querlenker

Emerson Fittipaldi - Formula 1 World Champion 1972-1974 :
"...I'm not exaggerating, the X1/9 drives just like a Formula 1. I've not often tested a car with road holding as good and as 'true' as this..."
Benutzeravatar
California-Markus
Beiträge: 2882
Registriert: 11. Sep 2002, 15:48
Wohnort: Fahrverbotszone

Beitrag von California-Markus »

Also wenn man irgendwo Fertan draufpinselt und das dann jahrelang stehen lässt gibt es natürlich keine Schutzwirkung und natürlich rostet das dann wieder.
Eine "Rostbeschleunigung" kann ich da allerdings nicht erkennen.
So gesehen ist ja sogar Sandstrahlen eine Rostbeschleunigung durch die nach dem Strahlen stark aufgerauhte und damit stark vergrößerte Oberfläche.
"Rostgrundierungen" bieten natürlich eine belastbare Beschichtung, das soll Fertan ja gar nicht.
Nur daß diese sogenannten Rostgrundierungen eher den Rost abdecken, als ihn umzuwandlen und man hinterher nicht weiß, was unter der Beschichtung passiert.
In meinen Augen gibt es nach wie vor nur eine einzige Möglichkeit Rost wirklich porentief und dauerhaft zu beseitigen und die heißt Sandstrahlen.
Fertan mag in die Richtung gehen, das funktioniert aber nur, wenn man den Rost vorher schon weitestgehend mechanisch entfernt hat und der nur noch in den Poren sitzt.
Fertan kann halt nur da funktionieren, wo's den Rost auch erreicht.

Gruß,
Markus
Benutzeravatar
Oliver
Beiträge: 167
Registriert: 14. Apr 2004, 13:08
Wohnort: Schliersee

Beitrag von Oliver »

Also ich verwende Fertan seit Anfang der 90er. Es ist (zumindest für mich) sicher nicht der heilige Gral der Rostbekämpfung, aber wenn man wirklich ordentlich vorarbeitet und nicht bei der Anwendung hudelt und schlampt, dann kann man gute Ergebnisse erzielen. Im speziellen Bereich der Rostumwandler habe ich bis dato noch nichts vergleichbares in den Händen gehabt...Das Herconia kenne ich jetzt aber nur vom Namen.
Fertan ist natürlich auch kein Ersatz für Hohlraum-Öl/Fett/Wachs, sondern sollte bei Bedarf nur als Vorspülung verwendet werden. Nachher muß ordentlich mit Wasser ausgespült werden, was es wiederum nur für Bereiche mit ausreichend Ablauflöchern sinnvoll anwendbar macht.
Acki
Beiträge: 1678
Registriert: 13. Nov 2006, 19:44
Wohnort: Schipkau

Beitrag von Acki »

Für die kurze WE Reperaturen verwende ich Kovermi.
Resultate sehen auf den ersten Blick genauso brauchbar aus.
Brantho verwende ich wegen der Schichtdicke nicht überall.
Im Stark beanspruchten Bereichen zwar schon aber nicht zb unter Sichtlack.
Wobei ich da ne Roststelle an meinem Audi (Scheuerstelle) geil hinbekommen habe.
Strahlen, Owatrol und 24h später Brantho.
Die Schichtstärke ist so hoch, das eine Beilackierung möglich ist ohne Probleme.
Benutzeravatar
Holgi
Site Admin
Beiträge: 5480
Registriert: 6. Sep 2002, 19:24
Hat sich bedankt: 14 Mal
Danksagung erhalten: 7 Mal

Beitrag von Holgi »

Zum Delta: der stand in einer Fertiggarage, die nicht besonders trocken ist. Das Fertan wurde da ja nie richtig angewandt und abgewaschen.
Habe heute an einem Suzuki Jimny damit gearbeitet: die ganzen PVC Nähte abgeschrubt und Fertan reinlaufen lassen. Danach spülen und dann wieder Fertan: es bleibt lediglich schwarzes Zeugs übrig wo vorher Rost war: Auch die Schweller wurden geflutet. Da kommt man alkerdings mit nem Liter nicht ganz soweit ...
Bertone X1/9
ManfredS
Beiträge: 4243
Registriert: 15. Mai 2007, 01:42
Wohnort: Alpenrand

Beitrag von ManfredS »

Pauer hat geschrieben:Zum Delta: der stand in einer Fertiggarage, die nicht besonders trocken ist. Das Fertan wurde da ja nie richtig angewandt und abgewaschen...
ja eben das sag ich ja, wenn mans richtig anwendet, dann ist Fertan sehr gut...
mfg., Manfred
Antworten