Rost kommt wieder durch, warum?

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Hobel
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Rost kommt wieder durch, warum?

Beitrag von Hobel »

Hallo,

nach kaum 4 Wochen Einsatz blüht am neu eingeschweissten Heck wieder der Rost
durch, direkt unter dem Sikaflex.

Hier die überlappende Naht des Bodenblechs, diese wurde mit ca 50 Schweisspunkten
auf das Heck geheftet.

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Und hier gehts schon wieder los....

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Hat jemand eine Idee, wie man die Schweissnähte schützen muss, damit eben
das nicht mehr passiert?
Gruss,
Christian
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Dierk
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Beitrag von Dierk »

Ich würde Fertan verwenden...
Aber irgendwie scheint Dein Lack nicht dicht zu sein.
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m.krechting
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rost kommt wieder

Beitrag von m.krechting »

Es hat fuer 1 oder 2 jahre her ein Special gegeben von Oldtimerheft Markt. Da wird gaenau dieses Problem beschrieben und Tipps gegeben wie man die beseitigt.
Gib mal deine e-mail Adresse und ich werde diese Artikel schicken.
Hobel
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Beitrag von Hobel »

Hallo,

Fertan wirkt ja nur auf rostigen Flächen und die waren vor dem Schweissen blank. Farbe ist nur Grundierung
und Dosenlack. Solche Spalte überdeckt man mit Farbe auch nicht, daher habe ich Sikaflex reingerieben.

Was stark rostet sind Löthilfemittel für das Verzinnen, das habe ich schon gemerkt. Daher habe ich
Zinnpaste genommen.

Jedenfalls quillt der Rost an allen Ecken der Schweissnaht wieder hervor.... ich könnte k**** !!!
Gruss,
Christian
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Dierk
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Beitrag von Dierk »

Quatsch Fertan wirkt als Rostschutz auch auf blanken Metallen:
a) auf nicht korrodierten Flächen:

Selbstverständlich kann FERTAN® auch auf nicht korrodierte Flächen zum Schutz aufgetragen werden.

Wenn ein Metall absolut sauber und frei von z.B. Ölen und Fetten ist, muß es innerhalb sehr kurzer Zeit, durch die immer vorhandene Luftfeuchtigkeit, korrodieren. Unter dem Mikroskop ist dies in nur wenigen Minuten deutlich zu beobachten.

Ein auf diese gesäuberte Metalloberfläche aufgebrachtes FERTAN® wird jedoch dort diese Korrosion verhindern und das Metall zusätzlich, durch die oben erwähnte Eisen-Tannin-Verbindung schützen. Dabei liegt die Schichtstärke bei ca. 6 - 8 µ.

Jedoch ist bei einem nicht korrodiertem Metall festzustellen, daß das bei korrodierten Metallen zur Entrostung ( Auflösung der Fe³ - Schicht ) erforderliche Tannin zwar zur Schwarzfärbung des Metalles führt, nach dem Abwaschen aber wieder eine blanke, jetzt durch die neue Schicht matte, Metalloberfläche, welche nicht mehr korrosiv ist, hat.
Aber ob es die beste Lösung für Schweissnähte ist, weiß ich nicht.
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Profil Name
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Beitrag von Profil Name »

Also ich werde das komplette Auto "Einfertanen", das ich grade aufbau.
Wir haben hier im Garten so eine grosse Rolle (zum glätten der Erde) stehen.
Die ist komplett aus Metall und schon ziemlich stark verrostet. Da haben wir mal, zum testen, sowas wie Fertan draufgemacht.
Das ist schon über ein halbes Jahr her, und da ist bis heute noch kein bisschen Rost.
Und das Teil steht im freien!!!

Aber wenn du Fertan ja so schlecht findest, was hier wohl keiner verstehen kann, dann darfst du dich halt nicht wundern, wenn sowas passiert.
Wenn Leute ihren 6stellig teuren Oldi mit Fertan behandeln, dann kann das für uns wohl gerade so gut genug sein...
Mach dir mal Gedanken!!



.
:angel:
Acki
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Beitrag von Acki »

Frtan wirkt auch auf blankem Blech...
Hobel
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Beitrag von Hobel »

Und warum ist mein Fertan auf blankem Blech nach Tagen noch genauso flüssig
und abwischbar wie beim Auftragen? Wende ich es falsch an? Ich kenne das Zeug,
benutze es auch für den X19 aber es wirkt eben nur auf Flugrost und wandelt diesen
in eine schwarze Substanz um, die nicht mehr rostet, dabei entstehen Eisensalze,
die weisse Ränder bilden.

siehe auch hier, mit Fertan gibt es Glaubenskriege:

http://www.motor-talk.de/forum/fertan-b ... 14200.html

Wenn ich wüsste wo ich Bleimennige her bekomme, dann würde ich die nehmen. Da ich
Mike Sanders nicht verarbeiten kann wäre dann ja auch eine Hohlraumversiegelung mit
Fertan denkbar.
Gruss,
Christian
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Miket
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Tip!

Beitrag von Miket »

Hi Hobel,
telefoniere doch 'mal mit Dirk Schucht vom Korrosionsschutz-depot.de

Da habe nicht nur ich schon sehr positive Erfahrungen gemacht und bin auf geballte Kompetenz getroffen! :idea: Ich bin ziemlich sicher, dass Dir da geholfen werden kann!
Gruß
Michael

X 1/9 1300 (Bj. 03/78 ) seit 1983 - und immer noch derselbe!
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wolle84
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Beitrag von wolle84 »

Hobel hat geschrieben: Wenn ich wüsste wo ich Bleimennige her bekomme, dann würde ich die nehmen.
ich muss mal gucken, meine Oma hat sowas glaub ich noch im Regal stehen
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Hobel
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Beitrag von Hobel »

Hallo,

habe dem Dirk Schucht erstmal eine Mail geschrieben und die Bilder dazu gelegt.
Bin mal gespannt was er zu sagen hat, um das in den Griff zu bekommen. Ob
Bleimennige noch im Handel erhältlich ist weiss ich nicht genau, wir hatten das früher
jedenfalls bei meinem Vater im Regel stehen.
Gruss,
Christian
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Dierk
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Beitrag von Dierk »

Scheinbar bekommt man das noch.
http://www.farben-senk.de/Bleimennige.htm

Ich hab mal gehört, dass Bleimennige auf rostigen Untergrund gut funktioniert, aber nicht auf blankem Metall.
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Streitberg
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Korosionsschutzdepot

Beitrag von Streitberg »

Hallo,

da gibt es spezielle Schweißgrundierungen die man vor dem Schweißen aufträgt und die nur im unmittelbaren Schweißbereich verbrennen.
Geh auf deren Internetseite oder ruf die an.
Die Jungs sind absolut kompetent und haben eine tolle Beratung, auch hin zu preisgünstigen Produkten, nicht nur zu den Umsatz/Gewinnstärksten.

Servus Andreas
ICH LENKE, ALSO BIN ICH
Alpinchen

Re: Korosionsschutzdepot

Beitrag von Alpinchen »

Streitberg hat geschrieben:Hallo,

da gibt es spezielle Schweißgrundierungen die man vor dem Schweißen aufträgt und die nur im unmittelbaren Schweißbereich verbrennen.
Geh auf deren Internetseite oder ruf die an.
Die Jungs sind absolut kompetent und haben eine tolle Beratung, auch hin zu preisgünstigen Produkten, nicht nur zu den Umsatz/Gewinnstärksten.

Servus Andreas
Schweissprimer sehe ich auch als die vernünftigste Lösung an.
Das Problem ist halt, dass man die Farbe / Grundierung satt in die Blechüberlappungen / Falze laufen lassen muss,
so dass es auf der anderen Seite wieder heraus kommt.
Das ist natürlich ein Problem, wenn man bei der Restauration gegen die Schwerkraft arbeiten muss.
Über Kapillarwirkung hat man in den seltensten Fällen Glück.
Im übrigen stimme ich M. Krechting zu: Das Oldtimer-Praxis-Sonderheft zu diesem Thema ist einfach super.
Was meint denn M.Schilli, Fachmann vom Dienst, zu diesem Thema?

Grüsse
Wolfgang
Hobel
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Beitrag von Hobel »

Hallo,

es gibt ja nichts, wofür es nicht ein Forum gibt:

http://www.rostschutz-forum.de

Schweissprimer! Aber dafür ist es jetzt zu spät. Werde daher nochmal aufschleifen, dann die rote
Rostschutzsuppe rein, dann überlackieren und dann einwachsen.
Gruss,
Christian
Acki
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Beitrag von Acki »

Hobel hat geschrieben:Und warum ist mein Fertan auf blankem Blech nach Tagen noch genauso flüssig
und abwischbar wie beim Auftragen? Wende ich es falsch an? Ich kenne das Zeug,
benutze es auch für den X19 aber es wirkt eben nur auf Flugrost und wandelt diesen
in eine schwarze Substanz um, die nicht mehr rostet, dabei entstehen Eisensalze,
die weisse Ränder bilden.
Und blankes Blech wird matt wenn man Fertan anwendet. Weiß ja nicht in welche Temperaturbereich du das anwendest :D
X19Heiko
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Re: Korosionsschutzdepot

Beitrag von X19Heiko »

Alpinchen hat geschrieben:Was meint denn M.Schilli, Fachmann vom Dienst, zu diesem Thema?

Grüsse
Wolfgang
nehme das jetzt mal nicht als kompliment an! :roll:

Fertan ist eigentlich gedacht (so wie ich es mir lehren lass) gut wenn du angerostete stellen hast! diese werden mit fertan behandelt in dem es aufgestrichen wird und 24h später mit einem Scott und wasser (säurefreiem) aberieben, es werden dadurch die poren im blech gereinigt! doch richtiger Rost schutz ist das sicherlich nicht!!! sonst würde ich mir das in jeden mit rost angefallenen Hohlraum versiegeln....

also @ lothar überlege es dir gut ob du dein komplettes auto in fertan tauchen willst....

zu dem Thread: von so Sikaflex zeigs halt ich persönlich eh nichts! kannst nehmen zum kunststoffe zusammenkleben oder abdichten...

also es gibt da mehrere möglichkeiten!

es gibt einen Schweißprimer musst aber innerhalb 2h geschweißt haben sonst ist es ausgehärtet

kannst zinkspray nehmen (wird aber nur beim Widerstandspunktschweißen verwendet)

was du aufkeinenfall machen solltest sind so sachen wie Zinnpaste ( diese wurde mal wie hier schon geschrieben in der Oldtimer Markt Zeitschrift getestet und nach !! 2 Stunden !! war in den falzen schon rost)

wenn zinnpaste dann nur Säurefreie und zum schweißen würde ich das sicherlich nicht nehmen!

doch alles was hier jetzt beschrieben wurd, ist nicht die beste anwendung! super wäre alles schweißen und dann galvanisch verzinken! doch leider ist es der aufwand nicht wert!

wir haben das schon mal gemacht ein Herr Michael Eiden (oldtimer restauratör) hatten uns mal einen 911er restauriert und im Mercedes Werk nach seinen Schweissarbeiten in ein Zinkbad behandelt (dies kommt natürlich an Herstellerqualität heran) und denke mit sicherheit die beste lösung...


Hobel: viel kannst da jetzt nicht mehr machen! Heckblech wieder raus und richtig machen würde ich dir empfehlen!

PS: ich denke deine X tür wird in 1-2 jahren auch so aussehn! Soll jetzt keine kritik sein sonder einfach nur eine andeutung! nehme die arbeiten genauer!!!! sonst hast du nicht lange freude daran!

an meinem X gibt es auch eine stelle die !JETZT! schon blüht weil ich einfach nicht ordentlich gearbeitet habe! und heute sitzte ich dran und mach es wieder besser! man lernt aus fehlern...

also ich mache meist den Schweißprimer auf/unter die stellen an den in schutzgaßschweiße!
Inox spray müsste man eigentlich auch nehmen können! allerdings brennt es eben an stellen wo du schweißt wieder weg und dort fängt es dann an zu blühen!

die herren vom Korossionschutzdepot sind sicher die richtigen leuten an die du dich wenden kannst
Acki
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Beitrag von Acki »

Und beim galvanisch verzinken kommt es zur Wasserstoffversprödung und wenn du einen TÜVer hast der dich nicht leiden kann und er kriegt das mit wars das mit der Plakette... :D

Schweller haben wir bei uns auch mit Fertan durchgespült und anschließend muss halt noch was drüber. Aber um den groben Dreck rauszuholen sicher okay.
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Linus
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Fertan, Bleimennige usw.

Beitrag von Linus »

Bleimennige ist definitiv noch käuflich, allerdings nicht im Baumarkt.
Verwenden wir zähneknirschend, wenn wir nicht entfernbares Eisen in Fassaden oder Denkmälern finden.
Man wende sich da an den Malereinkauf oder den konservativen Dorfschlosser / Landmaschinenmechaniker.
-
Fertan hab ich am ollen 02er verwendet, aber nicht nur einmal druff un fettich, sondern eben losen Rost weg (schaben/ Hochdruckreiniger), verdünnt einsprühen, einwirken lassen, saubermachen, pur drauf, wirken lassen, saubermachen, trocknen lassen, und dann jenach Zugänglichkeit Hohlraumversiegelung oder Grundierung ( je nach Stelle)
ich glaube auch, daß man in Hohlräumen alle paar Jahre wieder Fertan hinterhersprühen muß.
Gruß Reinhard
Zeit müßte man haben... und Platz...und Ahnung...
Hobel
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Beitrag von Hobel »

Hallo,

aus den vielen Antworten lese ich heraus, dass Zinkspray nicht mal so verkehrt sein kann, nachträglich
natürlich nicht mehr so wirksam. Und wenn das Ganze luftdicht eingeschmiert wird, mit was auch immer
müsste da doch endlich Ruhe sein. Es sind alles nicht sichtbare Nähte. Zinnpaste wird allerdings empfohlen,
die basiert auf Kollophium und das ist keine Säure. Ca 2kg Zinn sind da verarbeitet worden, da ich kein
Hartlot habe. Und es hält auch, da ist kein Rost.
Hobel: viel kannst da jetzt nicht mehr machen! Heckblech wieder raus und richtig machen würde ich
dir empfehlen!
Niemals mehr. Einfach weil das nicht mehr geht das abzutrennen, ohne Ecken und Kanten zu kriegen, die nie
wieder zusammenfügbar sind. Allein das Zinn schon in den tausend Winkeln der Holme. Ich erinnere mich mit
Grauen an die Arbeit als ich das gemacht habe. Das ist der Wagen einfach nicht wert, eher eine neue Karosse
und dann alles rüber, der Motor ist komplett überholt worden.
Gruss,
Christian
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