Manschette der Antriebswelle wechseln

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Thorsten
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Manschette der Antriebswelle wechseln

Beitrag von Thorsten »

Hallo,
nachdem ich vorgestern Getriebeöl gewechselt habe, weiß ich jetzt, warum nur ca. 1 Liter Öl drin war. Mein Auto verliert ziemlich heftig Getriebeöl über die getriebeseitige Manschette der linken Antriebswelle. Trotz Haynes ist mir nicht ganz klar, ob zur Erneuerung der Manschettendichtung die ganze Welle ausgebaut werden muss. Wer weiß da mehr? Komisch ist auch, dass die Manschette auf der Welle so richtig lang ausgezogen werden kann, hätte eher gedacht, dass die mit dem Dichtring irgendwie fest verbunden ist.
Warum hat mir der Vorbesitzer das bloß verschwiegen .... :?
Viele Grüße,
Thorsten
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2Slow4You
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Beitrag von 2Slow4You »

Ööööh,

1300 oder 1500 ? Das macht in dem Falle nämlich nen Riesenunterschied.

Matthias
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ALQUATI
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Beitrag von ALQUATI »

Hallo Thorsten,

gehe mal davon aus das du ein 1300er Treibwerk hast.

Welle ausbauen, Seegering entfernen, Kreuzgelenk mit sauberen Tuch fest und straff umwickeln, damit das Nadellager nicht zerfällt. Welle fest am Schraubstock einspannen.
Dann großen Hammer mit Aluklotz nicht an der Lagerung runterschlagen, ein anderer sollte das Gelenk sicher auffangen, darf nicht am Boden runterfallen. Dann die Manschette runter usw..
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Thorsten
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Beitrag von Thorsten »

Hallo,
ich kapiere zwar nur die Hälfte, aber es ist ein 4-Gang-Getriebe.
Also, um diesen Dichtring zu wechseln, muss ich die komplette Welle rausnehmen und danach noch ein Gelenk losschlagen (vermutlich sitzt das normalerweise im Getriebe drinnen???)? Klingt spannend!

Was passiert eigentlich, wenn ich nur die paar Schrauben löse, mit denen die Manschette am Getriebe verschraubt ist. Könnte ich dann kontrollieren, ob der Dichtring nur verschoben o.ä. ist?! Wie gesagt, war die Manschette nicht auf der Welle fixiert (vielleicht alles eine blöde Idee, aber im Haynes sah es so aus, als wenn wellenseitig die Manschette fixiert und dicht sitzt)?

Viele Grüße,
Thorsten
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ALQUATI
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A-Wellen

Beitrag von ALQUATI »

Hallo Thorsten,

nochmal, der 1300er hat ein 4-Ganggetriebe, kenne nämlich deine Vorkenntnisse nicht so.
Die Manschette ist am Getriebe verschraubt, sollte die Manschette dort undicht sein, solltest du die Welle auch ausbauen, vorher Getriebeöl ca. 1Liter ablassen. Die Manschette kannste dann mit einer Dichtmasse von Loctide abdichten. Die Getriebseitigen beidseitigen Kreuzgelenke der A-Wellen beim 4-Ganggetriebe laufen im Getrieböl.
Ich vermute eher, das bei dir die Manschette eingerissen ist, dann muß du so verfahren, wie ich bereits oben geschrieben habe.
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Thorsten
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Beitrag von Thorsten »

Hallo Peter,
die Vorkenntnisse sind durchschnittlich :-)
Es ist ein 1300er X mit 1500 Motor und (dem originalen) 1300er 4-Ganggetriebe. Einen Riss konnte ich an der Manschette nicht entdecken. Das Öl sippert da raus, wo die Manschette an der Welle anliegt. Auf der Getriebeseite ist die Manschette dicht. Meine Überlegung war, ob vielleicht nur der Dichtring, welcher die Manschette wellenseitig abdichtet, abgesprungen o.d. sein könnte. Ist sowas denkbar?!
Vielen Dank für deine Hilfe!
Viele Grüße, Thorsten
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ALQUATI
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Beitrag von ALQUATI »

die Manschette/Dichtring wird halt eingelaufen sein, ist hart und spröde.
Es gibt Neue Manschetten für die eingelaufenen Wellen, bekommste bei Schnitzler oder Bielstein.
Außerdem sollte man diese Stelle mit sehr zähem Fett noch schmieren, denke da an die Bootsbauer=Außenbordmotoren (was Seewasserbeständiges)
Mußt aber trotzdem die Welle ausbauen und zerlegen.

So, I mog nimer
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California-Markus
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Beitrag von California-Markus »

Thorsten hat geschrieben:Hallo Peter,
die Vorkenntnisse sind durchschnittlich :-)
Es ist ein 1300er X mit 1500 Motor und (dem originalen) 1300er 4-Ganggetriebe. Einen Riss konnte ich an der Manschette nicht entdecken. Das Öl sippert da raus, wo die Manschette an der Welle anliegt. Auf der Getriebeseite ist die Manschette dicht. Meine Überlegung war, ob vielleicht nur der Dichtring, welcher die Manschette wellenseitig abdichtet, abgesprungen o.d. sein könnte. Ist sowas denkbar?!
Vielen Dank für deine Hilfe!
Viele Grüße, Thorsten
Geb' ich auch noch mienen Senf dazu :) .
Die Manschette ist quasi der Dichtring. Da gibt's kein weiteres Teil, was abdichtet. Wenn's da rausläuft muß man so vorgehen, wie's der Peter erklärt hat.
Grüßle,
Markus
Thorsten
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Beitrag von Thorsten »

Hallo,
besten Dank, jetzt ists klarer.
Viele Grüße,
Thorsten
Thorsten
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Beitrag von Thorsten »

Hallo,
ich greife den Thread nochmal auf, weil ich mit der Manschettengeschichte feststecke.

Leider bekomme ich die Antriebswelle nicht raus. Laut Haynes muss für den Ausbau ja auch die Schraube am Achsschenkel gelöst werden. Kann hierfür ein bestimmter Ausdrücker empfohlen werden? Oder gibt es noch eine andere Möglichkeit für den Ausbau? Bislang könnte ich ja die Radnabe mit Bremsscheibe abklappen, aber bekomme ich so auch die Antriebswelle raus und wieder rein ...?

Weiter frage ich mich, welche Ersatzteile ich idealerweise besorge. Vermutlich macht es Sinn, gleich auch die äußere Manschette zu wechseln, wenn ich die Antriebswelle ausgebaut habe. Sollte ich dann auch die Gummikappe am Kugelgelenk tauschen? Hatte in einem früheren Thread gelesen, dass eine von Opel passen würde. (Ich hoffe, ich schreibe hier keinen allzu großen Unsinn :-).

Wer weiß Rat?!
Viele Grüße,
Thorsten
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Querlenker
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Beitrag von Querlenker »

Hallo Thorsten,

was Du auf KEINEN Fall machen darfst, ist die Gummis der Kugelköpfe am Querlenker zu beschädigen. Dies kann passieren wenn man dort hebelt um den Achsschenkel vom Querlenker zu trennen.
Das mit den Opelgummis habe ich auch gelesen, nur gibt es da keine konkrete Info. Wenn die Gummis bei Dir noch gut sind, laß sie so wie sie sind.

Beide Manschetten zu tauschen ist eine gute Idee. Auch muß man bei der inneren gucken ob vielleicht die Welle eingelaufen ist wo die Manschette drauf läuft. Wenn ja, ist es mit neuer Manschette auch nicht dicht.

Wenn Du die Antriebswelle so nicht rauskriegst, kannst Du auch den Querlenker an der Karosse abschrauben, dann brauchst Du keinen Ausdrücker. Aufpassen wo welche Unterlagscheiben eingebaut waren!
Wiedereinbau bei waagerechtem Querlenker und Anziehen der Schrauben nur mit Fahrzeug mit vollem Gewicht auf den Rädern.

Ulix
Thorsten
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Beitrag von Thorsten »

Hallo Ulix,
der Kugelkopfgummi scheint unbeschädigt, ich hatte aber den Eindruck, dass er aus der oberen Führung rausgesprungen ist (kann dies passieren oder liegt es daran, weil das Auto hinten aufgebockt und entlastet ist?). Daher dachte ich daran, das Gummi auch zu tauschen.
Dass mit dem Abschrauben des kompletten Querlenkers fällt für mich vermutlich leider flach, da ich keine Grube habe.
Die Angelegenheit gestaltet sich insgesamt doch schwieriger als ich dachte ...
Viele Grüße,
Thorsten
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California-Markus
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Beitrag von California-Markus »

Thorsten hat geschrieben:Hallo Ulix,
der Kugelkopfgummi scheint unbeschädigt, ich hatte aber den Eindruck, dass er aus der oberen Führung rausgesprungen ist (kann dies passieren oder liegt es daran, weil das Auto hinten aufgebockt und entlastet ist?). Daher dachte ich daran, das Gummi auch zu tauschen.
Dass mit dem Abschrauben des kompletten Querlenkers fällt für mich vermutlich leider flach, da ich keine Grube habe.
Die Angelegenheit gestaltet sich insgesamt doch schwieriger als ich dachte ...
Viele Grüße,
Thorsten
Hmm, dann hilft eigentlich nur einen passenden Abzieher für das untere Kugelgelenk zu besorgen. Universalrausdrücker sollte passen. Es gibt natürlich noch die Grobschlossermethode:
Mutter vom Kugelgelenk lösen, nicht runterschrauben und dann mit 'nem dicken Hammer auf die Mutter schlagen. Wenn Du Glück hast ist's dann lose. Wahrscheinlicher ist allerdings , daß Du die Mutter so zerdepperst, daß Du sie wegschmeißen kannst und das Ding immer noch nicht lose ist.
Gruß,
Markus
Thorsten
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Beitrag von Thorsten »

Hi Markus,
hatte es so schon probiert, allerdings nur mit nem kleinen Hammer und ohne Erfolg. Vielleicht finde ich ja im hiesigen Baumarkt einen Ausdrücker.
Hat übrigens zufällig jemand die Fiat-Ersatzteilnummern für die beiden Manschetten zur Hand?! Der Händler meinte, beiden Manschetten (also innen und außen) wären gleich, wobei er aber einräumte, die Nummer für die äußere Manschetten nicht klar auf seinem Micorfiche identifizieren zu können.
Viele Grüße,
Thorsten
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California-Markus
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Beitrag von California-Markus »

Thorsten hat geschrieben:Hi Markus,
hatte es so schon probiert, allerdings nur mit nem kleinen Hammer und ohne Erfolg. Vielleicht finde ich ja im hiesigen Baumarkt einen Ausdrücker.
Hat übrigens zufällig jemand die Fiat-Ersatzteilnummern für die beiden Manschetten zur Hand?! Der Händler meinte, beiden Manschetten (also innen und außen) wären gleich, wobei er aber einräumte, die Nummer für die äußere Manschetten nicht klar auf seinem Micorfiche identifizieren zu können.
Viele Grüße,
Thorsten
Die Nummer kenne ich leider nicht. Die innere und äußere Manschette sind definitiv nicht gleich. Außen ist ja mit Faltenbalg und ohne Dichtring. Der Kollege Goettsch hat schon recht, wenn er sagt, daß man die äußere Manschette gleich mittauschen sollte. Andererseits fahre ich seit knapp 15Jahren mit den originalen äußeren Manschetten rum und sie sind noch okay.
Der Bielstein hat nix?
Gruß,
Markus
Thorsten
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Beitrag von Thorsten »

Hallo Markus,
habe es noch nicht bei Bielstein probiert, der Fiat-Händler liegt immer auf meinem Weg. Heute konnten wir aber klären, dass er die falschen Manschetten rausgesucht, ich glaube bei den 5-Gang ist innen und außen gleich. Er versucht nun die richtige zu bestellen. Falls das nicht klappt, kontaktiere ich Bielstein oder Schnitzler, da soll es ja auch Manschetten für eingelaufene Wellen geben (was vermutlich gar nicht so verkehrt ist).
Viele Grüße,
Thorsten
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ALQUATI
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Antriebswellen

Beitrag von ALQUATI »

Hallo Thorsten

- die Manschetten sind Beidseitig gleich
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Thorsten
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Beitrag von Thorsten »

Hallo Peter,
bei meinem Auto (1300er) sind die Manschetten innen und außen nicht gleich, beim Fiat-Händler konnten die Manschetten aber noch nach Katalog bestellt werden. Die äußere Manschette ist ein typischer Faltenbalg, die innere ist ziemlich glatt, die kleine Öffnung aber mehr nach innen gestülpt.
Im Haynes steht, dass spätere Modelle beidseitig Kugellager haben, da sehen auf der Abbildung beide Manschetten auch gleich aus.

Peter, könntest du mir noch mal kurz durchgeben, wie ich die A-Welle genau ausbaue?! Muss ich die Achsmutter bei montiertem Rad durch den Radnabendeckel lösen (den Punkt lässt der Haynes nämlich aus ...)?!

- Achsmutter lösen
- Rad abschrauben
- Bremssattel abnehmen und festhängen
- Getriebeöl ablassen
- 2 Schrauben des Stoßdämpfers lösen
- Schraube am Kugelgelenk lösen und Gelenk abziehen
- 3 Schrauben an der inneren Manschette lösen

Fehlt da noch was?!
Viele Grüße
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ALQUATI
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Beitrag von ALQUATI »

Hallo Thorsten,

du mußt so in etwa verfahren, hoffentlich ist nicht die Welleverzahnung mit der Nabe fest, dann kannste gleich mit einer Radlagerung rechnen.
Was ich noch hinzufügen ist, daß dieses Gelenk fest und eng mit saubernen umwickelten Lappen und Kreppband gesichert werden sollte, sonst kann es passieren das sich die Nadellager von selber rausfliegen. Ich hatte mal bei Renault was erlebt mit den feinen Lagern. Die Welle im Getriebe dagegen ist einfach rauszuziehen.
Welle nach Ausbau von Außen her gründlichst reinigen, vor allem die Getriebeseite.
Thorsten, ich antwortete nur auf dein Unsicherheit in sachen 1500er Manschetten und dies ist Richtig von mir.
Beim 1300er sind sie aber unterschiedlich, hatte früher einen 1500 und jetzt einen 1300er.

auf gutes gelingen
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Holgi
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Senf

Beitrag von Holgi »

Markus Munack hat geschrieben:Es gibt natürlich noch die Grobschlossermethode:
Mutter vom Kugelgelenk lösen, nicht runterschrauben und dann mit 'nem dicken Hammer auf die Mutter schlagen. Wenn Du Glück hast ist's dann lose. Wahrscheinlicher ist allerdings , daß Du die Mutter so zerdepperst, daß Du sie wegschmeißen kannst und das Ding immer noch nicht lose ist.
@Markus: Das ist der falsche Weg! Spurstangenköpfe und Tragarmgelenke lassen sich wesentich einfacher lösen, wenn der Bereich des Konus quasi gestaucht wird. Dazu Vorschlaghammer als Gegenhalter und 2. großen Hammer benutzen. Normalerweise zwei drei Schläge und die Spurstange fliegt praktisch schon von alleine raus. Auf die Mutter hauen ist nicht notwendig und geht auf die Gelenke während es den Achsschenkeln nichts ausmacht, wenn sie mal gleichzeitig von zwei Seiten "gestreichelt" werden.
Wenn schon "Grobschlosser" dann mit System! Ich habe bis heute noch nie einen Abzieher gebraucht. Damit macht man in den meisten Fällen eher die Manschetten kaputt und die sind bekanntlich rar.
Bertone X1/9
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