Simmerring

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Streitberg
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Simmerring

Beitrag von Streitberg »

Hallo aufeinander,

mein X hat die Nürburgringtour mit einem heftig Öllassenden Simmerring an der Nockenwelle beendet.
Natürlich auf der Zahnriemenseite.
Kann mir mal einer eine Kurzbeschreibung geben wie man das instandsetzt.
Gibts was besonderes zu beachten.
Der Zahnriemen muß wohl gewechselt werden. Ist erst 25.000 km alt, muß dann auch die Spannrolle mitgetauscht werden oder kann ich mir das sparen ?
Meine Ventilschaftdichtungen sind eh nicht mehr die frischesten.
Hat schon mal einer diese Dinger gewechselt bei montiertem Kopf (Druckluft in den Zylinder) ?
Bei meinem Citroen ist das so gemacht worden, wäre eine Option bei der Gelegenheit, Kopfdichtung möchte ich nämlich nicht schon wieder wechseln (nach 25 tkm)

Danke und Servus Andreas
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manuel
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Beitrag von manuel »

Hi Andy,

Simmering müsste ich jetzt nachschauen, hab noch nen ausgebauten Nockenkasten liegen (vom "Pokalspender").

Zur Spannrolle: Ich habe die Erfahrung gemacht, dass der Riemen länger hält als die Rolle, und die kostet bei Henk nur 29 Euro. Patrick hat sich am Samstag am Ring ne neue von Henk bringen lassen, da seine drei Tage "alte" originale von Fiat Geräusche gemacht hat. Würd ich also nicht dran sparen.

Tausch der Schaftdichtungen: Wir haben an meinem X ein paar Tage vor dem Schwarzwaldtreffen versucht, die Ventilfedern bei montiertem Kopf auszubauen, um dem Tickern auf die Spur zu kommen. Ich hab mir sogar in der Fiatwerkstatt den originalen Drücker besorgt.

Wir haben die Keile an den Federtellern damit nicht losbekommen, auch nicht mit Klopfen und auch nicht mit Klopfen während das Ventil auf dem nach oben gedrehten Zylinder aufsteht. Zu brutal wollte ich natürlich nicht rangehen. Ich hab dann in der Werkstatt angerufen und wollte wissen, wie die die Ventilfedern mit diesem Werkzeug ausbauen, die konnten mir aber auch keinen anderen Trick verraten, sie nehmen normalerweise den Kopf ab.
Gruß Manuel
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Yellow Scorpion
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Beitrag von Yellow Scorpion »

Also vielleicht kann ich Dir helfen Spannrolle musst Du normal nicht wechseln Zahnriemen wäre eigenes Risiko wenn Du den alten verwendest ich machs bei meinem geh aber nicht von mir aus weil alle sagen man soll ihn wechseln.
Der Nockenkasten muss runter wenn Du die Ventilschaftdichtungen wechseln willst normalerweise auch der Kopf da gibt es dafür spezielle Spanner um die Feder des Ventils niederzudrücken zwecks der Keile.
Aber zuerst am besten den Motor auf die Markierungen einstellen (OT) wenn es geht die Schraube vom Zahnriemenrad vorher lockern, sollte der Nockenkasten herrunten sein ist das ziemlich schwer und die Tassen der Ventile für die ventileinstellplättchen nicht verwechslen sonst musst sie nachher einstellen.
Ich habe vom Händler vor kurzem beim angelieferten Nockenkasten die Nockenwelle wechseln lassen das waren ca 30 Euro Arbeitszeit.
Der simmerring müsste wenn die Zahnriemenscheibe herunten ist eigentlich zu wechseln sein ohne den Nockenkasten zu demontieren.
Nach dem zusammenbau den Motor entweder mit eingelegtem Gang oder mit der Ratsche am Nockenwellenrad oder Kurbelwelle einmal sicherheitshalber durchdrehen um zu prüfen das kein Ventil ansteht. Beim Starten per Anlasser wären die Ventile gleich krumm falls die Steuerzeiten nicht stimmen.
Vielleicht kanns jemand einfacher erklären hört sich jetzt komplizierter an als es ist.

Servus Heinz
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Ciao Scorpi
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Thommy124
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Beitrag von Thommy124 »

-Simmerring allein: Ausbau dürfte kein Problem sein, wenn das NW-Rad runter ist kannst Du entweder von schräg oben ne Spax in den Metallring drehen und den Ring daran raushebeln, mir hat auch immer ne Bremsfederzange gute Dienste geleistet.
Ob Du den neuen aber wieder sauber rein bekommst, daran hege ich gelinde Zweifel. Zum sauberen reinklopfen mit ner passenden Nuß ist doch sehr wenig Platz.

-Ventile: als erstes alle Kolben auf Halbmast drehen, damit ordentlich Platz nach oben ist, dann ne passende Nuß auf den Federteller setzen und zwei, drei kräftige Hammerschläge drauf, damit sich die Ventilkeile lösen. Schön gerade schlagen! Das Fiat-typische Spezialwerkzeug wird mit dem vorderen Ende an einem benachbarten Stehbolzen eingehängt, der mittlere "Ausleger" auf den Federteller gesetzt und mit dem langen Hebel runtergedrückt. Ruckartig drücken, trotz der Hammerschläge geht der Federteller meist erst mit einem trockenen Knacken von den Keilen. Keine Ahnung ob die 8 bar Gegendruck reichen, wenns ein bischen schwer geht. Wenn Dein Kompressor mehr bringt, nimm was Du kriegen kannst. Versaubeuteln kannst Du dabei eigentlich nix. Wenns nicht geht, muß halt der Kopf runter, oder Du läßts bleiben. Wenn sich die Keile erst mal gelöst haben ist der Rest ein Kinderspiel.
Und: Wenn Keile und Federteller weg sind, sorg dafür, daß Dir nicht jemand mit einem netten "ich brauch mal eben die Luft" den Druck abläßt, sonst muß der Kopf vielleicht doch noch runter (am besten Stacheldraht um die Kupplung). Normalerweise fällt ein Ventil zwar nicht so leicht durch seine Führung, aber wie war nochmal der Spruch mit den Einhufern die sich vor der Pharmazie übergeben mußten :lol: ?
Viel Erfolg!
Thomas
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Holgi
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Beitrag von Holgi »

Ich nehme dafuer immer sogenannte Rohrsteckschlüssel. Ein kräftiger Hammerschlag drauf und die Keile fliegen dann raus bzw. der Teller ist los. Wichtig ist, wie schon geschrieben wurde, dass das Ventil nach unten hin Platz hat, sonst ist es anschließend krumm!
Das "Drückwerkerkeug" ist allenfalls für den Einbau gut. Wichtig ist eben, dass das ganze beherzt angegangen wird, sonst bewegt sich da nichts ...
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Alex K.
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Beitrag von Alex K. »

Hallo Andreas,

ich habe bei meinen Motoren immer den Kopf demontiert. Die Keíle sitzen richtig stramm, sodass bei eingebautem Kopf keine Chance bestand die irgendwie raus zu bekommen. Selbst mit meinem selbstgebauten Werkzeug war's ein ganz schöner Akt, die Keile haben sich mit einem gehörigen Knall von ihrem Sitz gelöst. Die Motoren waren allerdings alle 1300er und sind schon einige Zeit gestanden, vorher würde mich mal Thomas' bzw. Holgis Variante versuchen. Hier mal ein Bild von meinem "Ventil-Asubau-Werkzeug":

Bild

Einseitig aufgeflexte Nuss, große Schraubzwinge und ein Magnet.

Gruß, Alex
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Holgi
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Beitrag von Holgi »

Die "Hammer-Methode" sollte funktionieren, da es wurscht ist, ob der Kopf dazu ausgebaut ist oder nicht. Man muss definitv nicht von hinten ans Ventil. Frueher haben mein Dad und ich auch die Keile immer zu zweit eingebaut. Folgende Vorgehensweise. Der eine nimmt einen großen Gabelschlüssel und drückt den Federteller nach unten. Dabei kommt dann praktisch kaum eine Kraft auf den Ventilschaft. Der andere fummelt die Keile rein. Damit hatten wir in guten Zeiten in 1-2 Minuten 8 Ventile montiert. Anschließend leichte (!!) Hammerschläge aufs Ventil, damit sich alles schön setzt. Ich habe das leider noch nie im eingebauten Zustand gemacht, aber von der Methode her müsste das auch im eingebauten Zustand funktionieren. Die Montage der Ventilschaftdichtungen stelle ich mir aber relativ schwierig vor, wenn das Ventil noch in der Führung sitzt ...
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ALQUATI
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Beitrag von ALQUATI »

wichtig ist gut ölen, die Feder am Gummi entfernen und mit einer 1/4 Zoll 10er Nuss und Griff draufstülpen, leicht klopfen bis Anschlag Führung....dann die Feder überziehen...soviel wie nur nötig die Feder auseinanderziehen.
Bevorzuge org. Fiat Schaftdichtungen.

Ich würd den Kopf runtermachen, Ventile neu einschleifen und minimal planen.
Den Nockenkasten neu abdichten samt Welle neu abdichten, Ventile einstellen.
Würde auch den Kurbelwellensimmering sowie deren Nebenwelle erneuern.
Nicht vergessen einen neuen Keilriemen montieren, alte K. laufen sich mit der Zeit ein...
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Streitberg
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Klar Peter

Beitrag von Streitberg »

Hallo Peter,

ich will eigentlich auch noch zum Gardasee fahren und nicht vorher eine Motorrevision machen :lol:
Die Kopfdichtung will ich nicht anrühren weil ich nach 3 Stück die nicht dicht waren mal eine drinn ist die es schon 25.000 km hält.
Na, ich seh ja dass das mit den Schaftdichtungen in eingebautem Zustand so einfach nicht ist.
Mal meine Werkstatt dazu befragen.
Bei meinem Citroen hatte das der Chef (das ist der der auch einen X fährt) höchstpersönlich gemacht. Von den Mechanikern hatte sich nämlich keiner rangetraut.

Servus Andreas
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Yellow Scorpion
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Beitrag von Yellow Scorpion »

Hallo Andy

Peter hat schon recht auf der sicheren Seite bist jedenfalls wenn der Kopf herunten ist.
Wie ich lese möchtest ja zum Gardasee säuft er den Öl oder hast einen übermäßigen Ölverbrauch außer Deinem Simmerring?
Ich würde vorerst nur den Simmerring wechseln dazu musst Du nicht den Kopf abnehmen, ich kann mir nicht vorstellen dass er durch die Ventilabdichtungen soviel Öl zieht dass Du alle 1000 km 2 liter nachfüllen musst früher war ein halber liter fast normal aber nur fast.
In der Winterpause kannst ja die Ventilabdichtungen dann in Ruhe wechseln und es hat auch keine Auswirkung auf ein vorzeitiges auswechseln des Simmerrings und so kannst jetzt noch in Ruhe die letzten Sonnenstrahlen nutzen und genießen.

Servus Heinz
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Hermann (Ö)
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Beitrag von Hermann (Ö) »

Zur Zylinderkopfdichtung:
Hatte das Problem auch,ziehe jetzt mit 100-120 Nm die Kopfschrauben an,jetzt ist Ruhe.
Hermann
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ALQUATI
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Beitrag von ALQUATI »

o.k Andy....mach den Simmering am Nockenkasten raus.
Reinbringen....versuchs mal mit einer passenden Nuss und einer langen Schraubzwinge...habs zwar nicht gemacht aber ein versuchs wärs allemal.
Schraubzwinge am anderen Ende mit Holzunterlage ansetzen...könnte funktionieren.

spontane Idee vom Zangler :lol:
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Streitberg
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AALso

Beitrag von Streitberg »

Hallo,

hab jetzt mal den Motor gründlich gesäubert und auch die gelbe Zahnriemenabdeckung runtergemacht.
Anschließend 1/2 Stunde im Stand laufen lassen, da kommt nirgens Öl raus.
Seltsam.
Hatte bislang keinen Kummer mit Öllachen ( - Lachen- blödes Wort, ist doch eigentlich was zum weinen) .
Nachdem ich am Montag zurückwar hatte ich am Dienstag früh eine versaute Garage und dann auch einen versauten Vorplatz.
Habe dann die Abdeckung unter dem Ölfilter rausgemacht und festgestellt, dass das Filter (letzter Filtertausch Anfang 2004 !) von Hand drehbar war.
Öl ist aber von oben runtergekommen. Die ganze Rückseite und teilweise die vorderseite im Bereich Zahnriemen schmutzig.
Aber jetzt ist sauber und ich seh nirgens was rauskommen.
Werde Morgen mal auf die Autobahn ein paar km und dann nochmal nachsehen.
Zum Ölverbrauch:
Habe bislang ca. 1/2 - 3/4 Ltr. auf 1000 km, also nicht zuviel.
Nur nach einigen Tagen Standzeit Startbleuen. Also läuft Öl über spröde Ventilschaftsichtungen in die Brennräume. Wird halt nicht besser mit der Zeit, bislang noch keine Ölfahne beim Fahren.

Soweit der Zwischenbericht, Danke für die Tipps.

Servus Andreas
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ALQUATI
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Beitrag von ALQUATI »

du mußt die Karre richtig heizen, dann wirst du sehen wo das Öl herkommt.
Vielleicht nur der Nockenkasten oder der Ventildeckel.
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