Nocke eingelaufen (viel Text)

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California-Markus
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Nocke eingelaufen (viel Text)

Beitrag von California-Markus »

Hilfe!
Nachdem ich letztes Jahr 'ne nagelneue 1500'er Vergasernocke (Originali Ricambi Fiat lt. Verpackung) in meinen 1300'er eingebaut habe mußte ich im Zuge eines Kopfdichtungswechsels im Mai feststellen, daß mehrere Nocken eingelaufen waren. Ich hab' auf 'nen Härtefehler getippt und nochmal eine weitere nagelneue Nocke eingebaut. Diese hat nun schon nach etwa 300km (!) deutliche Einlaufspuren an den Nockenflanken. Dieses mal ist sogar Abrieb an den Einstellplättchen incl. Gratbildung am Rand der Plättchen zu erkennen.
Irgendwelche Theorien???
Vor jedem Nockenwechsel hatte ich aus verschiedenen Gründen die Kopfdichtung gewechselt. Ich kann mir fast nicht vorstellen, daß ich die Kopfdichtung zweimal hintereinander verkehrt herum eingebaut habe. Angeblich verschliesst man damit den Ölkanal für den Kopf. Wenn dem so währe (man ist ja selbstkritisch) ist es dennoch möglich, daß satt Öl im Kopf steht, wie es bei mir der Fall ist? Hat jemand ähnliche Erfahrungen mit neuen 1500'er Nockenwellen gemacht? Was kommt sonst noch als Ursache in Frage? Alex hat beim Treffen in Renchen die Vermutung geäussert, daß verschlissene Nockenwellenlager diesen Effekt haben könnten. Da meine Seriennocke aber nach 130tsnd km noch aussah wie neu würde ich das eher ausschliessen. Hatte hier schonmal jemand verschlissene Nockenwellenlager?
Ich bin echt hochgradig genervt und, wenn mein guter Kumpel Ulix und auch Alex beim Treffen nicht auf mich eingeredet hätten, währ' die Karre jetzt wohl schon stillgelegt und ich würde sorglos mit meinem Dreier Cabrio das schöne Wetter geniessen.
Gruß und Dank,
Markus (der bei jeder Fahrt an die vielen Späne denkt, schmirgel, schmirgel)
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Ogi
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sorry...

Beitrag von Ogi »

dass ich es so sagen muss, aber das hört sich nach Pfusch beim Einbau der Kopfdichtung an: Ölkanal Richtung Ventilkasten dicht-> keine Dauerschmierung.
Die Nockenwelle läuft in einem Ölbad, die Ventiltassen und Plättchen sollten unter dem Ölbad sein, und nicht sichtbar sein.
Wenn die Nocke trocken war und die Plättchen usw sichtbar waren, und kaum Öl da war, kannst du dir sicher sein, beim Einbau der Kopfdichtung etwas nicht richtig gemacht zu haben.
Im anderen Fall würde ich auf eine defekte Ölpumpe deuten, aber dann wäre auch der Motor und alle Kolben auch von einem Defekt betroffen.
Gruß,
Oguz
Hermann (Ö)
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Gibt nur eine Möglichkeit......

Beitrag von Hermann (Ö) »

Um das herauszufinden mußt du die Welle auf Härtefehler überprüfen lassen.Wenn sie keine Fehler hat ,kann folgendes noch sein.
Ventilspiel falsch,ergibt Hammerwerk;
Falsches Öl;
Ventilfedern lahm;
Seitliches Spiel der Nockenwelle zu groß;
Nockenwelle heißgelaufen obwohl ausreichend geschmiert;Härteschicht damit dahin;
Ventileinstellplättchen fehlerhaft;
Gruß Hermann
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California-Markus
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Re: sorry...

Beitrag von California-Markus »

Ogi hat geschrieben:dass ich es so sagen muss, aber das hört sich nach Pfusch beim Einbau der Kopfdichtung an: Ölkanal Richtung Ventilkasten dicht-> keine Dauerschmierung.
Die Nockenwelle läuft in einem Ölbad, die Ventiltassen und Plättchen sollten unter dem Ölbad sein, und nicht sichtbar sein.
Wenn die Nocke trocken war und die Plättchen usw sichtbar waren, und kaum Öl da war, kannst du dir sicher sein, beim Einbau der Kopfdichtung etwas nicht richtig gemacht zu haben.
Im anderen Fall würde ich auf eine defekte Ölpumpe deuten, aber dann wäre auch der Motor und alle Kolben auch von einem Defekt betroffen.
Gruß,
Oguz
Hmm also wenn ich den Ventildeckel runtermache steht jede Menge Öl im Nockenkasten. Die Plättchen sind nicht zu sehen, zum Ventileeinstellen musste ich wie üblich das Öl mit 'ner kleinen Spritze absaugen. Also kann ich dann davon ausgehen, die Kopfdichtung richtig montiert zu haben?

Gruß,
Markus
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California-Markus
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Re: Gibt nur eine Möglichkeit......

Beitrag von California-Markus »

Hermann (Ö) hat geschrieben:Um das herauszufinden mußt du die Welle auf Härtefehler überprüfen lassen.Wenn sie keine Fehler hat ,kann folgendes noch sein.
Ventilspiel falsch,ergibt Hammerwerk;
Falsches Öl;
Ventilfedern lahm;
Seitliches Spiel der Nockenwelle zu groß;
Nockenwelle heißgelaufen obwohl ausreichend geschmiert;Härteschicht damit dahin;
Ventileinstellplättchen fehlerhaft;
Gruß Hermann
Folgendes würde ich ausschliessen:
- Ventilspiel war okay
- Ventilfedern erlahmt glaube ich nicht. Habe den Motor kürzlich bis 7500 (lt. Drehzahlmesser) gedreht. Kein Ventilflattern. Es sei denn er macht das auch problemlos mit lahmen Federn. Da fehlt mir die Erfahrung.
- normales 15W40 Öl, hat bisher eigentlich immer gut funktioniert in dem Motor.
- Die Einstellplättchen (sind in den letzten 14 Jahren einige angefallen) haben mit meiner Seriennocke Verschleißfrei funktioniert.

Axialspiel: Ich muß gestehen, daß ich keine Ahnung habe wie ich das kontrolliere, welches Spiel zulässig ist, wo ich messe und wie ich es korrigiere. Ich habe die Nocken "einfach so" ohne Kontrolle desselben eingebaut.
Nocke heißgelaufen: Nicht auszuschließen, wenn ich wüßte warum (siehe Thema Kopfdichtung). Verfärbungen der Nocken, die auf zu hohe Temperaturen schließen lassen könnten waren jedenfalls nicht zu erkennen.

Grüßle,
Markus
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Alex K.
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Beitrag von Alex K. »

Hallo Markus,

wenn Du die Kopfdichtung falsch eingebaut hättest und die NW-Lager kein Öl bekommen würden, wärst Du spätestens auf der Fahrt nach Renchen stehengeblieben! Bin nächste Woche voraussichtlich wieder an der FH, werde dann mal die Härte der alte Nocke feststellen lassen.

Gruß, Alex
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California-Markus
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Beitrag von California-Markus »

Alex K. hat geschrieben:Hallo Markus,

wenn Du die Kopfdichtung falsch eingebaut hättest und die NW-Lager kein Öl bekommen würden, wärst Du spätestens auf der Fahrt nach Renchen stehengeblieben! Bin nächste Woche voraussichtlich wieder an der FH, werde dann mal die Härte der alte Nocke feststellen lassen.

Gruß, Alex
Das ist doch ma 'ne Aussage :D . Bedeutet ja immerhin, daß mein Kopf draufbleiben kann. Es währe suuper, wenn das bei Dir klappen würde. Dann währe hoffentlich die Fehlersuche beendet!
Dank Dir schonmal und ich schulde Dir mindestens ein Bier.
Grüßle,
Markus
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Ogi
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Beitrag von Ogi »

Alex K. hat geschrieben:Hallo Markus,

wenn Du die Kopfdichtung falsch eingebaut hättest und die NW-Lager kein Öl bekommen würden, wärst Du spätestens auf der Fahrt nach Renchen stehengeblieben! Bin nächste Woche voraussichtlich wieder an der FH, werde dann mal die Härte der alte Nocke feststellen lassen.

Gruß, Alex
Wo willst du das an der Welle ohne Beschädigung machen, also mit dem HRB oder HRC-Verfahren... ??
Gruß,
Oguz
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Alex K.
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Beitrag von Alex K. »

Hallo Ogi,

nach dem HRC-Verfahren, bei uns an der FH. Werde mir ne Stelle vom Nocken aussuchen, die noch nicht abgeschliffen ist. Die Spitzenradien sind fast alle runter, da ist keine Härteschicht mehr drauf. Schaun-mer-mal.

Gruß, Alex

P.S.: Schickes Avatar!
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Ogi
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Blender

Beitrag von Ogi »

Hi,

was den Avatar betrifft, war das vor dem Teil-zerlegen. Zudem hatte die Garage ein Problem mit der innenliegenden Regenrinne, die war undicht wie man deutlich sieht. Nun ist alles trocken, am X wird wieder aktiv geschraubt.
Gruß,
Ogi
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Alex K.
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Beitrag von Alex K. »

Hallo Markus,

hab die Nocke heut in der FH im Werkstoffkunde-Labor abgegeben zur Härteprüfung. Er meinte, er muss sie zersägen. Macht Dir hoffentlich nichts aus?? Putt isse eh... :wink: Sonst kann er's nicht gescheit prüfen, da sie sich durchbiegt. So in 1 bis 2 Wochen sind wir schlauer! Früher kommt er leider nicht dazu...

Gruß, Alex

P.S. kannst Du mir mal Deine Tel.-Nr. Mailen? Dann ruf ich Dich an, wenn ich was weis.
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