Hallo Leute,
war beim TÜV und meine Handbremse wurde bemängelt. Bremst einseitig. Jetzt will ich das Problem am Wochenende lösen.
Was muss ich beachten und wie muss ich vorgehen.
Danke!!
Gruß
Verena
Handbremse
- Uli.R
- Beiträge: 1556
- Registriert: 12. Feb 2003, 08:39
- Wohnort: Duisburg
Handbremse - das ist mein Thema ;-)
Hi Veri,
ich denke mir, dass bei dir entweder einer der beiden kleinen "Hilfsbremszylinder" festgegammelt ist oder aber das entsprechende Handbremsseil wegen Rost o.ä. äußerst schwergängig ist.
Weißt du welche Seite nicht richtig bremst?
Dann mache an der Seite das Handbremsseil aus dem Hebel an der Bremszange. Das geht am leichtesten, wenn die die vier Schrauben am Handbremshebel löst und damit die Spannung aus dem System nimmst. Dann jeweils die von dem Gummibalg geschützte Feder am anderen Ende des Zuges zurückziehen und den Zug aushängen.
Dann probier den Hebel zu ziehen und beobachte, ob das einigermaßen leicht und gleichmäßig auf beiden Seiten klappt. Wenn nicht, muss das Handbremseil getauscht werden. Ich würde dann gleich beide erneuern, sonst bist du nächstes Jahr wieder dran. Die kosten 10 Euro/Stück bei Bielstein (aber die passen nicht 100 %, da mußt die eine der beiden Blechhülsen für die Zugbefestigung am Bremshebel hinten zurechtfeilen...). Und die Montage ist eines der Highlights am X (und hier schon beschrieben, suche mal nach Handbremse oder Handbremsseil). Beim Zusammenbauen daran denken, vor dem Justieren der Seile ein paar Mal heftigst auf die Fußbremse zu treten, damit der Nachstellmechanismus wieder aktiviert wird. Machst du das nicht, wird der TÜV die mangelnde Wirkung der Bremse erneut feststellen (da spreche ich aus eigener Erfahrung).
Ich denke aber, dass es eher an dem kleinen Hydraulikkolben liegt, der von hinten vom Zug bewegt wird und dann im Inneren der Bremszange den eigentlichen Bremskolben in Richtung Bremsscheibe zwängt. Wenn die Gummiabdeckung etwas undicht ist, dringt da gerne Wasser ein und der Kolben rostet - und irgendwann hängt er dann fest.
In dem Fall: Bremszange ab und zerlegen. Guck dir die Konstruktion gut an, wie der Handbremshebel über einen eingeschobenen Keil auf den Hilfskolben einwirkt, das ist beim Zusammenbau der spannendeste Moment, die die Federscheiben sehr viel Kraft benötigen, um zusammengedrückt zu werden (Am besten Zange in einen großen Schraubstock einspannen und mit einer Schraube o.ä. den Hilfskolben eindrücken, dann Hebel einschieben und Keil wieder einführen)
Alles hübsch sauber machen und entrosten. Da du sowieso einen neuen Manschettensatz einbauen mußt, wirst du auch den eigentlichen Bremskolben aufarbeiten. Denke daran, dass die Zange selbst aus Alu und entsprechend empfindlich ist. Mach keine Kratzer in die Laufflächen!
Alles mit Spiritus entfetten und nur mit dem silikonbasierten Spezialschmiermittel für Bremszangen einfetten! Auf keinen Fall dürfen dort mineralölhaltige Schmiermittel zum Einsatz kommen! Arbeite sorgfältig, es geht schließlich um dein Leben...
Dann den Vierkant-Dichtring vorne einsetzen, den kleinen O-Ring auf den Hilfskolben erneuern und alles wieder zusammenbauen. Zange montieren, Bremsschlauch wieder anschließen und Bremse entlüften. Wenn du ohnehin den Manschettensatz bestelltst (bekommst du für 6,50 bei Augustin, siehe LINKS), bestell gleich zwei neue Entlüftungsnippel mit (1 Euro/Stück). An das Aktivieren der Nachstelleinrichtung denken und dann sollte es klappen.
Wenn du die eine Bremszange aufarbeitest, mach die andere gleich mit! Sonst bist du da in ganz kurzer Zeit sowieso dran...
Noch Fragen

ich denke mir, dass bei dir entweder einer der beiden kleinen "Hilfsbremszylinder" festgegammelt ist oder aber das entsprechende Handbremsseil wegen Rost o.ä. äußerst schwergängig ist.
Weißt du welche Seite nicht richtig bremst?
Dann mache an der Seite das Handbremsseil aus dem Hebel an der Bremszange. Das geht am leichtesten, wenn die die vier Schrauben am Handbremshebel löst und damit die Spannung aus dem System nimmst. Dann jeweils die von dem Gummibalg geschützte Feder am anderen Ende des Zuges zurückziehen und den Zug aushängen.
Dann probier den Hebel zu ziehen und beobachte, ob das einigermaßen leicht und gleichmäßig auf beiden Seiten klappt. Wenn nicht, muss das Handbremseil getauscht werden. Ich würde dann gleich beide erneuern, sonst bist du nächstes Jahr wieder dran. Die kosten 10 Euro/Stück bei Bielstein (aber die passen nicht 100 %, da mußt die eine der beiden Blechhülsen für die Zugbefestigung am Bremshebel hinten zurechtfeilen...). Und die Montage ist eines der Highlights am X (und hier schon beschrieben, suche mal nach Handbremse oder Handbremsseil). Beim Zusammenbauen daran denken, vor dem Justieren der Seile ein paar Mal heftigst auf die Fußbremse zu treten, damit der Nachstellmechanismus wieder aktiviert wird. Machst du das nicht, wird der TÜV die mangelnde Wirkung der Bremse erneut feststellen (da spreche ich aus eigener Erfahrung).
Ich denke aber, dass es eher an dem kleinen Hydraulikkolben liegt, der von hinten vom Zug bewegt wird und dann im Inneren der Bremszange den eigentlichen Bremskolben in Richtung Bremsscheibe zwängt. Wenn die Gummiabdeckung etwas undicht ist, dringt da gerne Wasser ein und der Kolben rostet - und irgendwann hängt er dann fest.
In dem Fall: Bremszange ab und zerlegen. Guck dir die Konstruktion gut an, wie der Handbremshebel über einen eingeschobenen Keil auf den Hilfskolben einwirkt, das ist beim Zusammenbau der spannendeste Moment, die die Federscheiben sehr viel Kraft benötigen, um zusammengedrückt zu werden (Am besten Zange in einen großen Schraubstock einspannen und mit einer Schraube o.ä. den Hilfskolben eindrücken, dann Hebel einschieben und Keil wieder einführen)
Alles hübsch sauber machen und entrosten. Da du sowieso einen neuen Manschettensatz einbauen mußt, wirst du auch den eigentlichen Bremskolben aufarbeiten. Denke daran, dass die Zange selbst aus Alu und entsprechend empfindlich ist. Mach keine Kratzer in die Laufflächen!
Alles mit Spiritus entfetten und nur mit dem silikonbasierten Spezialschmiermittel für Bremszangen einfetten! Auf keinen Fall dürfen dort mineralölhaltige Schmiermittel zum Einsatz kommen! Arbeite sorgfältig, es geht schließlich um dein Leben...
Dann den Vierkant-Dichtring vorne einsetzen, den kleinen O-Ring auf den Hilfskolben erneuern und alles wieder zusammenbauen. Zange montieren, Bremsschlauch wieder anschließen und Bremse entlüften. Wenn du ohnehin den Manschettensatz bestelltst (bekommst du für 6,50 bei Augustin, siehe LINKS), bestell gleich zwei neue Entlüftungsnippel mit (1 Euro/Stück). An das Aktivieren der Nachstelleinrichtung denken und dann sollte es klappen.
Wenn du die eine Bremszange aufarbeitest, mach die andere gleich mit! Sonst bist du da in ganz kurzer Zeit sowieso dran...
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Noch ein Bekloppter mehr 
1988er i.e. in Nero 601
128AS10162813

1988er i.e. in Nero 601
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- Uli.R
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Oha
Ich hab gerade einige alte Threads gelesen, in denen du auch was gepostet hattest. Da stand, du hättest deine Zangen schon aufgearbeitet.
Wenn Du damals vergessen hast, die Nachstellung durch heftigste Tritte auf das Bremspedal wieder zu aktivieren (wie gesagt, hab ich auch schon hinter mir), dann erklärt das das Stirnrunzeln des TÜV-Prüfers. Die Handbremse des X ist sowieso eher schwach. Jetzt muss sie auch noch die Nachstellung des Bremskolbens übernehmen - das ist zuviel für das gute Stück.
Also: Sollte dem so sein, ist folgendes zu tun:
Handbremsseile lockern durch lösen an der Justierschraube im Mitteltunnel (Serviceöffnung). Pedalbremse wie ein Pferd ein paar Mal treten. Handbremse wieder einstellen ( Guter Griff auf 3. Klick)
Und schon strahlt der TÜV'ler...
Ach ja.... die Justierung der Handbremse macht nicht wirklich viel Spaß....
Wenn Du damals vergessen hast, die Nachstellung durch heftigste Tritte auf das Bremspedal wieder zu aktivieren (wie gesagt, hab ich auch schon hinter mir), dann erklärt das das Stirnrunzeln des TÜV-Prüfers. Die Handbremse des X ist sowieso eher schwach. Jetzt muss sie auch noch die Nachstellung des Bremskolbens übernehmen - das ist zuviel für das gute Stück.
Also: Sollte dem so sein, ist folgendes zu tun:
Handbremsseile lockern durch lösen an der Justierschraube im Mitteltunnel (Serviceöffnung). Pedalbremse wie ein Pferd ein paar Mal treten. Handbremse wieder einstellen ( Guter Griff auf 3. Klick)
Und schon strahlt der TÜV'ler...
Ach ja.... die Justierung der Handbremse macht nicht wirklich viel Spaß....
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1988er i.e. in Nero 601
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-
- Beiträge: 13
- Registriert: 28. Okt 2002, 09:46
Hallo,
soweit ich mich erinnere ist es die rechte Seite, die nicht richtig bremst. Wenn ich die Handbremse ziehe, dann ist nur links mit ausreichend Kraft versorgt. Alle Bremsen (vorne und hinten) haben gezogen und sind durchgekommen.
Wieso muss ich auf die Bremspredale drücken? Ist schon komisch!
Grüße
Veri
soweit ich mich erinnere ist es die rechte Seite, die nicht richtig bremst. Wenn ich die Handbremse ziehe, dann ist nur links mit ausreichend Kraft versorgt. Alle Bremsen (vorne und hinten) haben gezogen und sind durchgekommen.
Wieso muss ich auf die Bremspredale drücken? Ist schon komisch!
Grüße
Veri
- Uli.R
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- Registriert: 12. Feb 2003, 08:39
- Wohnort: Duisburg
D.H.
Die Hydraulik arbeitet einwandfrei, daher hast du den Test bestanden.
Aber die Mechanik der Handbremse hat 'ne Macke. Wenn du die Konstruktion der hinteren Bremszange kennst, weißt du, dass dieser kleine Kolben, auf den der Hebel des Handbremsseils wirkt, innen in der Zange ein Gewinde mit extremer Steigung hat; dieses geht in ein entsprechendes Gegenstück am Bremskolben.
Wenn du jetzt die Bremsen offen hattest, dann stehen die Kolben und damit auch die Beläge zu weit von der Scheibe ab. Mit heftigen Tritten bringst du den Kolben/Belag wieder platt an die Bremsscheibe. Machst du das nicht, muß der kleine Handbremskolben den Job übernehmen, den sonst die viel kräftigere Hydraulik wahrnimmt. Bei solcher ungeplanter Kraftanstrengung bleibt für den eigentlichen Job einfach nicht genug Power übrig.
Und während die bei fast jedem anderen Auto die Handbremse locker zum blockieren der Hinterräder benutzen kannst (und damit die TÜV-Auflagen erfüllst!), mußt du für dieses Kunststück beim X am Handbremshebel ziehen wie eine Geisteskranke...
Aber die Mechanik der Handbremse hat 'ne Macke. Wenn du die Konstruktion der hinteren Bremszange kennst, weißt du, dass dieser kleine Kolben, auf den der Hebel des Handbremsseils wirkt, innen in der Zange ein Gewinde mit extremer Steigung hat; dieses geht in ein entsprechendes Gegenstück am Bremskolben.
Wenn du jetzt die Bremsen offen hattest, dann stehen die Kolben und damit auch die Beläge zu weit von der Scheibe ab. Mit heftigen Tritten bringst du den Kolben/Belag wieder platt an die Bremsscheibe. Machst du das nicht, muß der kleine Handbremskolben den Job übernehmen, den sonst die viel kräftigere Hydraulik wahrnimmt. Bei solcher ungeplanter Kraftanstrengung bleibt für den eigentlichen Job einfach nicht genug Power übrig.
Und während die bei fast jedem anderen Auto die Handbremse locker zum blockieren der Hinterräder benutzen kannst (und damit die TÜV-Auflagen erfüllst!), mußt du für dieses Kunststück beim X am Handbremshebel ziehen wie eine Geisteskranke...
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