da der Admin schon mault, das niemand hier Beiträge reinstellt

Gaszugwechsel – schmale Hände gefragt !
Im Laufe der Jahre tritt bei vielen X1/9, auch durch Ein- und Ausbau diverser Komponenten, das Problem auf, das sich der Gaszug am oberen Ende aufdrillt oder ganz profan aus Altersgründen reißt.
Meistens ist er dann zu kurz um ihn erneut passend zu fixieren oder es sind nur noch einige Drähtchen des Seilzuges vorhanden. Kurzum man muss ihn austauschen. Nun hat man 2 Möglichkeiten, die erste: die Ummantelung (ca. 1m) ist noch in Ordnung, ohne Bruch- oder Scheuerstellen, so braucht man nur die Seele wechseln. Das ist die einfache Variante. Wer das vor hat liest gleich bei Teil 2 weiter.
Die zweite: man tauscht den kompletten Zug, diese etwas knifflige Arbeit möchte ich im folgenden Beschreiben.
So wird`s gemacht:
Mittelkonsole abschrauben ,Teppich entfernen, Abdeckblech auf dem Mitteltunnel (unter Heizung) entfernen, Handbremshebel abschrauben, alle Bowdenzüge aushängen und Handbremse aushängen. Es geht nur so, sonst kann man nicht weit genug in den Mitteltunnel reingreifen. Gummimanschette in der Reserveradmulde abschrauben, Gaszug am Motor lösen und vorsichtig Richtung Trennwand schieben, von innen durch die Gummimanschette (Trennwand) ziehen. Jetzt kommt der Teil zum Ärgern: durch die Handbremsöffnung in den Mitteltunnel greifen und versuchen die Endhülse der Ummantelung aus dem Stahlröhrchen in Richtung Motortrennwand zu schieben...kann man unterstützen in dem man mit der anderen Hand versucht an der Ummantelung (die sich ja jetzt vollständig in der Reserveradmulde befindet) zu ziehen.....klappte bei mir nicht so richtig....ich habe mit einem langen dünnen Schraubenzieher und Hämmerchen die Hülse von der Handbremsöffnung aus dem Rohr gekloppt. Jetzt die ganze Sache greifen und aus dem Handbremsschacht ziehen, macht sich besser als in Richtung Reserveradmulde, weil sich nix in den Heizungsschläuchen und Bowdenzügen verheddern kann.
2. Teil:
versucht mal im liegen den Splint vom Gaspedal zu lösen, viel spaß......kaum Baufreiheit mit einer Zange ,,fast``kein rankommen, den habe ich blind mit den Fingern zusammengebogen und rausgefummelt....aua...!
nach dem lösen des Zuges die alte Seele komplett rausziehen. Neue Seele einfädeln und bis Ausgang Stahlröhrchen (Handbremsschacht) vorschieben.
kurzer Break:
Jetzt habe ich Lehrgeld bezahlt: Ich hatte auch den neuen Zug schon fast eingebaut und konnte die Plastikhülse nicht in das Stahlröhrchen stecken (natürlich auch reine tasterei...) bis ich die Nase voll hatte und den neuen Zug noch mal komplett rausgezogen habe. Beim Vergleich neu/alt stellte ich fest das die neuen Enden (Plastik) und die alten (Messing), unterschiedliche Durchmesser hatten....der alte ist dünner und somit konnte die neue hülse gar nicht reinpassen....also die Plastikhülse abgedreht und die alte Messinghülse aufgelötet ! Also Aufpassen, vorher vergleichen!
Weiter geht`s:
Jetzt die neue ,,modifizierte`` Ummantelung aus Richtung Handbremse, Richtung Gummimuffe (Reserveradmulde) schieben und unterstützend mit der freien hand durch die Gummimuffe fummeln um den Mantel zu fischen. Dann soweit rausziehen bis die Hülse auf Höhe Stahlröhrchen ist, dann die Seele in den neuen Mantel einfädeln und schon mal komplett durchschieben bis sie oben wieder aus dem Mantel austritt, zugreifen und stramm ziehen (dann hat das ganze schon mal die richtige Lage bekommen) dabei kann man schon mal testen ob das ganze leichtgängig ist. dann wieder mit dem Arm in den Tunnel greifen und versuchen das Messingendstückchen zu ertasten (sollte durch den gespannten Zug genau vor dem Stahlröhrchen hängen) und mit zwei Fingern in das Stahlröhrchen schieben.
Jetzt noch die Öse am Gaspedal einhängen, neuen Splint einschieben und den neuen Mantel durch die Trennwand Richtung Motor schieben und in die Bohrung am Nockenwellengehäuse einstecken. Die Seele jetzt strammziehen (Gaspedal ist jetzt in Nullstellung) Seele am Gasgestänge fixieren....fertig....(na ja, jetzt noch den ganzen X1/9 wieder zusammen bauen)
Fazit: Eine äußerst fummlige Angelegenheit, die auch gerne mal aufgescheuerte Unterarme verursacht und die alles in allem einen guten Samstag Vormittag dauern kann.
Viele Grüße euer Markus
Fiat X1/9 Bertone Club Berlin/Brandenburg