Mir ist gerade aus dem Jahre 1965 (!) dieses umfangreiche Bremsenreparaturhandbuch von Ate in die Hände geraten:

Ich zitiere mal daraus:
Ate Bremszylinderpaste:
Die Gummiteile der hydraulischen Bremse sind nicht mineralölbeständig. Um eine einwandfreie Konservierung der Kolben und Zylinderlaufbahnen zu erzielen, wurde die Ate Bremszylinder-Paste geschaffen. Dieses Konservierungsmittel verhält sich vollkommen neutral gegen die Bauteile der hydraulischen Bremse und gewährleistet außer der einwandfreien Konservierung gegen alle Korrosionsangriffe auch zusätzlich noch eine gute Schmierung. Es genügt keineswegs, die Bremsenteile bei der Montage mit Bremsflüssigkeit zu befeuchten. Durch Luftfreuchtigkeit und Luftsauerstoff würden in ungefüllten Haupt- und Radzylindern nach längerer Lagerung Korrosionserscheinungen auftreten. Die Verwendung der Ate Bremszylinder-Paste ist denkbar einfach. Man nimmt den Zylinder auseinander und reinigt alle Teile mit Spiritus. Da der Spiritus hygroskopisch ist und oft einen größeren Wasseranteil enthält, muß er durch Trocknen wieder entfernt werden. Dann versieht man Kolben, Zylinderbohrung und Dichtungsmanschetten mit einem hauchdünnen Überzug der Ate Bremszylinder-Paste und setzt den Zylinder wieder zusammen.
Die Ate Bremszylinder-Paste ist vor Verschmutzung zu schützen. Desgleichen ist bei der Verarbeitung größte Sauberkeit walten zu lassen.
Wir hatten gestern diskutiert, ob das Befeuchten der Kolben mit Bremsflüssigkeit event. reicht ... Hier also die Antwort drauf. Weiter hinten wird auch geschrieben, man solle "die Innenseite der Gummi-Schutzkappe reichlich mit Ate Bremszylinder-Paste bestreichen."
Außerdem scheint die Bremszylinder-Paste älter zu sein als ich
