Lenkung schwergängig

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sead
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Lenkung schwergängig

Beitrag von sead »

Guten Abend Gentlemen,
ich hoffe mal wieder auf Eure Hilfe und Erfahrungen.
Heute habe ich auf der Strasse linksherum mit voll eingeschlagener Lenkung gewendet. Nach 180 grad das Lenkrad wieder gerade gedreht, ab da ging die Lenkung sehr schwer, in allen Richtungen gleich schwer und auch von jeder Stellung in jede Stellung gleich schwer. Dabei haben die Räder egal in welcher Kurve beim loslassen des Lenkrads nicht mehr gerade gestellt, nicht mal bei Laständerung, sondern der eingeschlage Winkel wäre ewig weiter beibehalten worden, ich musste dann wieder mit gehöriger Kraft gerade lenken.
So bin ich etwa 5 km gefahren und dann um eine scharfe Ecke 90 grad rechts rum und plötzlich war wieder alles normal.
Ich fahre vorne 195/45 15 auf 7x15 und es gab beim Lenkraddrehen keine Schleifgeräusche!
Da die Lenkung ja nicht hydraulikunterstützt ist, weiss ich nicht, wo ich suchen soll.
Solange ich nicht weiss oder die höchstwahrscheinlich Ursache kenne, möchte ich eigentlich nicht mehr fahren, damit ich nicht vor der nächsten Kurvemit Tempo 100 merken muss, dass es nur noch geradeaus geht :shock:
Könnt Ihr mir sagen, was da wahrscheinlich passiert ist?
Die Saison fängt ja gut an :? ,
meint
Curt
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Marc
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Beitrag von Marc »

Hi,
Zahnstangenlenkungen haben i.d.Regel einen kleinen Spannklotz, mit welchem Lenkritzel und Zahnstange aneinandergepresst werden, um das Lenkspiel zu reduzieren.
Dieser wird über eine Feder o.ä. vorgespannt. Bei einem Totaleinschlag hat sich ggf. der Keil versetzt und das Spiel zu straff eingestellt, sodass es zu erhöhtem Reibbeiwert kam.
Soweit ich weiß kann man die Lenkung vom X mit einer Madenschraube einstellen.
Vorab würde ich das Lenkungsspiel prüfen und ggf. nachstellen, dann fahren.
Bei erneutem Auftreten sollte die Zahnstangenlenkung getauscht werden.
L.G.,
Marc.
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California-Markus
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Beitrag von California-Markus »

Bei mir waren die Lager der Lenksäule schwergängig.
Ruckartiges Hin- und Herlenken bei gleichzeitigem Ziehen und Drücken am Lenkrad hatte kurzfristig Abhilfe geschaffen.
Letztendlich habe ich die Lager der Lenksäule gegen Gebrauchte getauscht, aber im Normalfall sollte reinigen und neu Fetten ausreichen.
Geräusche hat das bei mir übrigens keine gemacht.
Löse einfach die Lenksäule unten vom Lenkgetriebe. Wenn die Lenkung dann immer noch schwer geht, ist's die Säule.
Gruß,
Markus
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sead
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Beitrag von sead »

Danke erstmal für die Tips,
irgendwie hatte ich bei der Zahl der Schrauber hier gehofft, dass einer mal die gleiche Symptomatik hatte.
Ansonsten, da ja jetzt alles wieder normal zu funktionieren scheint, ist es natürlich schwer, die Ursachen zu ermitteln. Sicherheitshalber werde ich da doch mal die örtliche Werkstatt drüber schauen lassen, der Inhaber hat ja noch X-Erfahrung.
Grüße,
Curt
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manuel
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Beitrag von manuel »

Nicht am X. Ich hatte mal Spaß an irgendeinem VW. Spiel in der Lenkung, an der Madenschraube versucht nachzustellen, dann sofort schwergängig. Jedenfalls war keine vernünftige Einstellung mehr möglich, ich musste das Getriebe tauschen.

Deine Werkstatt sieht von außen ja auch nichts. Ich hätte da Bedenken mit dem Lenkgetriebe weiterzufahren wenn ich die Ursache nicht kenne, die Dinger sind ja noch einfach zu haben und zu tauschen.
Gruß Manuel
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California-Markus
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Beitrag von California-Markus »

Ich kann mich nur wiederholen, bei mir war's die Lenksäule.
Hab' ich erst gemerkt, wärend ich das alte Lenkgetriebe ausgebaut habe...
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Dierk
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Beitrag von Dierk »

Eventuell ist die Lenksäule nicht mehr richtig fest. Ich meine mich zu entsinnen, dass sich die Halterung auch verbiegt und dass dadurch die Lenksäule nicht mehr wirklich befestigt ist.
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Acki
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Beitrag von Acki »

Domelager und so aber auch mal prüfen.
Wenn die Lenksäule ab ist, kann man ja schauen ob die Räder sich geschmeidig bewegen.
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sead
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Beitrag von sead »

Danke für die Hilfen. Ein Kfz Meister, der sich mit x auskennt, meinte nach Überprüfung aller an der Lenkung beteiligten Teile (auch Radaufhängung,etc) und nachdem sich der Effekt auch nicht mehr reproduzieren ließ, dass die Kardangelenke an der Verbindungsstange von Lenksäule zum Lenkgetriebe die Ursache war und erneuert werden sollte.
Nur Henk hat nichts und bei Bielstein find ich auch nichts :(
Hat jemand einen Tip, wo es ein Neuteil gibt?
Schöne Ostern,
Curt
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Thommy124
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Beitrag von Thommy124 »

Das würde ich eher für eins der Teile am X halten, die nie kaputtgehen. Zumal ich nicht so recht nachvollziehen kann wie das zu Deinen Symptomen führen soll. Aber wenn Du's austauschen willst, sowas findet sich auf ebay öfter mal und bestimmt haben viele hier das gebraucht rumliegen und es noch nie gebraucht. Ein gebrauchtes könnte ich Dir auch anbieten. Wenn Du es unbedingt neu haben willst schau mal bei den Anbieter für 124-Spiderteile nach (Spiderpoint, Niedergerke, DelPriore, G&B etc). Das müsste genau das gleiche sein.
Grüezi,
Thomas

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Holgi
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Beitrag von Holgi »

Wie hat Dein KFZ Meister das diagnostiziert? Hat er Lenksäule und Lenkgetriebe getrennt?
Für wenige EUR bekommt man ein nagelneues Lenkgetriebe: da würde ich einfach überhaupt keine Kompromisse eingehen. Manchmal geht auch die Lenksäule in den Lagern schwergängig.
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Miket
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Vorsicht...

Beitrag von Miket »

Pauer hat geschrieben:Wie hat Dein KFZ Meister das diagnostiziert? Hat er Lenksäule und Lenkgetriebe getrennt?
Für wenige EUR bekommt man ein nagelneues Lenkgetriebe: da würde ich einfach überhaupt keine Kompromisse eingehen. Manchmal geht auch die Lenksäule in den Lagern schwergängig.
Wobei man bei den Lenkgetrieben allerdings auch dann meistens eine 128er Version bekommt.... Wenn ich mich richtig erinnere, ist die nicht ganz so direkt, wie die X-Lenkung. MM aus S hatte das doch anhand der Umdrehunungen von Anschlag zu Anschlag mal verglichen, oder?
Gruß
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Holgi
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Beitrag von Holgi »

Nein, die Getriebe sind alle gleich übersetzt, lediglich andere Endanschläge, wodurch weniger Umdrehungen zustande kommen. Ich habe much etwas ausführlicher mit dem Thema befasst :-)
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California-Markus
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Beitrag von California-Markus »

Pauer hat geschrieben:Nein, die Getriebe sind alle gleich übersetzt, lediglich andere Endanschläge, wodurch weniger Umdrehungen zustande kommen. Ich habe much etwas ausführlicher mit dem Thema befasst :-)
Wenn man allerdings den Weg der Zahnstange durch die entsprechende Anzahl der Lenkradumdrehungen teilt kommen unterschiedliche Werte raus (128 / X1/9).
Technisch kann ich mir das auch nicht erklären, aber wenn die Werksangaben stimmen (und nicht irgendwo deutlich gerundet sind) sind die Lenkgetriebe eben nicht identisch.
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Miket
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Foto?

Beitrag von Miket »

Pauer hat geschrieben:Nein, die Getriebe sind alle gleich übersetzt, lediglich andere Endanschläge, wodurch weniger Umdrehungen zustande kommen. Ich habe much etwas ausführlicher mit dem Thema befasst :-)
Hast Du zufällig ein Foto, oder eine Skizze von diesen Endanschlägen? Ich war schon 'drauf und 'dran, meine neue (128er) Lenkung wieder gegen die alte X-Lenkung auszutauschen.... Würde mich freuen, wenn ich den Aufwand minimieren könnte...
Gruß
Michael

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Thommy124
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Beitrag von Thommy124 »

Wurde schon mal erörtert:

http://www.x19-fans.de/forum/viewtopic. ... g&start=20

Kann ich auch so bestätigen. Ich habe 5 Lenkungen vermessen, davon waren 4 gleich mit 38,5 mm/Umdrehung und eine mit 42,5 mm/Umdrehung deutlich direkter. Leider ist bei genau der die Zahnstange krumm :twisted:

Einen separaten Anschlag konnte ich bei keiner finden, das gezahnte Segment ist halt unterschiedlich lang, daraus ergibt sich das dann.
Grüezi,
Thomas

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Patrick
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Beitrag von Patrick »

Thommy124 hat geschrieben:Einen separaten Anschlag konnte ich bei keiner finden, das gezahnte Segment ist halt unterschiedlich lang, daraus ergibt sich das dann.
wenn nur die Zahnstange unterschiedlich lang ist, dann kann die Übersetzung keinen Unterschied aufweisen. Folglich kann es keinen Unterschied im Lenkverhalten geben, sondern nur einen Unterschied im Lenkeinschlag. Sehe ich das Falsch?
gruß
Patrick


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Thommy124
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Beitrag von Thommy124 »

War missverständlich ausgedrückt: "daraus ergibt sich das dann" bezog sich nur auf die Anschläge, nicht auf die Übersetzung.
Die genaue Teilung der gezahnten Segmente habe ich nicht vermessen, da ich nur 2 Lenkungen vollständig zerlegt hatte und das nicht zum gleichen Zeitpunkt. Bei den anderen habe ich nur den Weg der Zahnstange pro Umdrehung gemessen. Über Teilung der Zahnstange und Zähnezahl des Zahnrads kann ich deshalb nichts sagen. Die Anzahl der Umdrehungen ist dabei nur für den max. Lenkwinkel relevant. Tatsächlich hätte man sogar bei der direktere Lenkung auf Anhieb geglaubt sie sei indirekter, weil sie von Anschlag zu Anschlag 4 Umdrehungen hat.
Grüezi,
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Holgi
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Beitrag von Holgi »

Markus: wie kommst Du darauf? Hattest Du direkt gemessen oder lediglich Werksangaben verglichen? Wenn Du Dein Originalgetriebe noch hättest, dann könnte man messen. Allerdings habe ich nun 4 verschiedene Getriebe vermessen: alle haben dieselbe Übersetzung obwohl sie aus ganz unterschiedlichen Fahrzeugen stammen.
Die Endanschläge sind wie Thommy sagt über die Zahnstangen unterschiedlich dargestellt.
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California-Markus
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Beitrag von California-Markus »

Pauer hat geschrieben:Markus: wie kommst Du darauf? Hattest Du direkt gemessen oder lediglich Werksangaben verglichen? Wenn Du Dein Originalgetriebe noch hättest, dann könnte man messen. Allerdings habe ich nun 4 verschiedene Getriebe vermessen: alle haben dieselbe Übersetzung obwohl sie aus ganz unterschiedlichen Fahrzeugen stammen.
Die Endanschläge sind wie Thommy sagt über die Zahnstangen unterschiedlich dargestellt.
Ich habe lediglich Werksangaben verglichen.
Insofern sind meine Betrachtungen natürlich rein theoretischer Natur.
Wobei man sich natürlich fragen muß, wie unterschiedliche Werksangaben zustandekommen.
Mein originales Lenkgetriebe habe ich noch.
Aber allgemein gesprochen (also unabhängig von der Übersetzung) rate ich trotzdem davon ab, ein Lenkgetriebe auf Verdacht gegen ein billiges Neues zu tauschen.
Mein originales Lenkgetriebe war leichtgängiger und spielfreier als das günstige Neue vom Bielstein.
Und der (auch wieder unabhängig von der Übersetzung) größere Lenkeinschlag hat dazu geführt, daß die CD30 gerne mal im Radhaus schaben (vor allem bei Drehern ;-) ).
Vorher hatte ich das nicht.
Und zuguterletzt ist das Lenkgetriebe für einen Fronttriebler ausgelegt, ist also im X gnadenlos überdimensioniert.
Schäden durch Verschleiß sind aus meiner Sicht also quasi auszuschliessen.

Trotzdem würde mich natürlich brennend interessieren, ob die Werksangaben in Sachen Lenkgetriebe schlichtweg falsch sind (was ich nie ausschliessen würde), oder ob die Entwickler für den X
das Lenkgetriebe anders ausgelegt haben und möglicherweise viel später, in der Produktion, beschlossen wurde, daß sich die Kosten eines speziellen Lenkgetriebes schlichtweg nicht lohnen.
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