Elektrik - Was ist das und weitere Fragen?

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carlson r.
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Elektrik - Was ist das und weitere Fragen?

Beitrag von carlson r. »

Hallo,
ich melde mich hier eher selten, dafür kommts jetzt recht dick. Ich lass meine ganzen Fragen mal in einen Thread, weil sie auch zusammengehören.

Das Problem:
Ich kann derzeit ca. 15 km fahren und alles ist bestens. Dann zieht er beim Beschleunigen nicht mehr recht. Normal fahren - mit gleichbleibender Geschwindigkeit geht aber weiterhin. Is er mal aus, bleibt er aus bis er kalt ist. Der Anlasser dreht super durch und rettet mich im 3.Gang auch von jeder Kreuzung (Elektro-X). Kalt springt er einwandfrei an.

Zur Vorgeschichte und was ich schon gemacht hab:
- Vor 4 Jahren und ca. 5000 km neue Zündspule (Beru blau), Zuendkabel, Unterbrecher, Verteilerläufer, neue Kappe.
- Kappe, Läufer und Kabel auch jetzt mal getauscht nix anders. Unterbrecher raus, endlich die schon vorhandene Laubersheimer ZTH rein auch nix anders. Schliesswinkel und Zuendzeitpunkt samt Verstellung passen exakt - heiss und kalt. Das Pluskabel an die Zündspule hab ich mit einer Löthülse versehen und angeschraubt.
- Ventilspiel passt und der Kompressionsdruck auch, ein Zylinder hinkt allerdings ein dreiviertel Bar hinterher.
- Zum Vergaser - hat Benzin - auch wenn das Problem auftritt. Offener Tankdeckel hilft auch nicht. Sieb und Düsen sind sauber, allerdings hatte ich eine Duese ausgetauscht - die war weshalb auch immer total verkratzt. Hat aber auch nix gebracht. Die Starterklappe ist wenn er warm ist komplett offen - halt wie es sein soll. Dampfblasen schliess ich aus, Blech über Krümmer ist vorhanden, ausserdem auch das Kunststoffstück und die Benzinleitungen sind mit Hitzeschutzschläuchen ummantel. Der Vergaserlüfter geht auch, manuelles Zuschalten hilft auch nicht.
- Benzinpumpe ist ne elektrische Pierburg - aber an der Benzinversorgung kanns ja wirklich nicht liegen sonst könnt ja gar nicht weiterfahren.
-Ausserdem konnt ich noch feststellen, daß wenn das Problem da ist und es schaltet sich im Stand und Leerlauf der Kühlerlüfter ein, sackt die Drehzahl komplett ab 500 - 600 U/min.
-Das Zündschloss wurde aus einem andern Grund vor zwei Jahren gewechselt und hat saubere Kontakte. Die Massekabel (an Batterie sowie Getriebe an Rückwand) hab ich jetzt noch gewechselt bzw. in Ordnung gebracht - waren eh nix mehr.

So - jetzt zu den Fragen:
1. Schon wieder die Zündspule hin?
2. Im Sicherungskasten hab ich ein fliegendes Relais mit nebenherfliegender Sicherung gefunden - für was hab ich das? Es ist übrigens so geschalten: die 86 geht mit dem gelben Kabel an das blau/schwarz quergestreifte des Zündschlosses. Die 85 mit dem dünnen schwarzen an den Massestern. Die 87 mit dem dicken roten ans dicke braune. Und die 30 geht mit dem dicken schwarzen an das dicke schwarze am Zuendschloß. Und wo geht das dicke blaue mit dem violetten hin?
Bild

3. Ich hab in einem alten Verteiler gesehen, daß unter den Gewichten auf der untersten Platte eine geprägtes, von der Grösse her der untersten Platte entsprechendes, 0,3 mm starkes Kunststoffplättchen liegt. Wie wichtig ist das Teil - hab ich im eingebauten Verteiler nämlich nicht und auch auf keiner Explosionszeichnung gefunden.
Bild
4. Machts Sinn die Zündung mit Vorwiderstand zu versehen und wo könnt ich ein Relais zum Überbrücken beim Anlassen bekommen - oder ist das auch ein Standardrelais?
5. Hat jemand ne Lösung mit der sich dieser italienische Salat in und um die Sicherungen anders Gestalten lässt? Am besten so dass auch andere Sicherungen verwendet werden können.

Der X ist übrigens ein 84er 1500 und bis auf die genannten Änderungen Original (aber nicht ungeschweisst).
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Rainer
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Beitrag von Rainer »

Ich kann derzeit ca. 15 km fahren und alles ist bestens. Dann zieht er beim Beschleunigen nicht mehr recht. Normal fahren - mit gleichbleibender Geschwindigkeit geht aber weiterhin. Is er mal aus, bleibt er aus bis er kalt ist. Der Anlasser dreht super durch und rettet mich im 3.Gang auch von jeder Kreuzung (Elektro-X). Kalt springt er einwandfrei an.
Die gleichen Probleme hatte ich auch schon, bei mir waren es die Zündkabel.
Solange der Motor kalt war, war alles OK, nach ca 6 Km nahm er nur noch unwillig Gas an und ging an der nächsten Ampel einfach aus. Der Motor lies sich erst wieder starten, als er kalt war.
Kabel getauscht und das Problem war weg.

Gruß

Rainer
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ALQUATI
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Beitrag von ALQUATI »

zu 4: zum überbrücken bedarf es kein Relais und auch kein Vorwiderstand zu der Spule.
Ein normales Relaise für die Startersteuerung (Zündschloß kl. 50) wäre sinnvoll.

zu 5: wilde Elektrik sehe ich fast immer bei alten Autos, bei deinen Wagen sehe ich es nicht so schlimm, wenn du willst....kann ich dir den Urstand wieder herstellen.

Vermut ein zentrale Problem, Spannungseinbruch hin zur Spule + (kl.15), oder die Zündspule / Zündkabel zum Verteiler ist defekt.
Wegen den Zündkabel, sind das Kohlefaserkabel oder Kupferkabel ?

Verlege provisorisch eine Leitung vom Sicherungskasten Dauerstrom zur Spule +, sollte der Fehler wieder da sein, tausch die Spule aus.
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Patrick
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Beitrag von Patrick »

Hi,

den Vorwiderstand für die Zündspule würde ich auf jeden fall einsetzen.
Wenn der fehler von einer defekten Zündspule kommt, könnte sie gestorben sein weil der Vorwiderstand fehlt.

gruß
Patrick
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ALQUATI
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Beitrag von ALQUATI »

Beru Blau sagt mir nix, was hat die Primärseitig Widerstand ?
Wenn diie weniger als 1,5 Ohm hat, wäre sicherlich ein Vorwiderstand richtig.
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Rainer
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Beitrag von Rainer »

schaut mal bitte hier:

http://www.x19-fans.de/forum/viewtopic. ... highlight=

Gruß

Rainer
carlson r.
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Beitrag von carlson r. »

Hallo und Danke schonmal für die schnellen Antworten,

Das mit dem provisorischen Kabel hat ich auch schon überlegt, war mir aber nicht sicher wie ichs richtig mache. Den eigentlichen Plus abklemmen? Muss da zum Ausmachen ein Schalter rein , oder Motor einfach abwürgen oder seh ich da was komplett falsch?

Noch zur Zuendspule und den Kabeln: Die Spule von Beru ist halt blau wie alles von denen. Es steht aber drauf dass sie nicht mit Vorwiderstand verwendet werden darf. Die Kabel sind auch von BERU und Silicon mit Kupferlitzen. Den Primärwiderstand hat ich schon mal gemessen und meine mich erinnern zu können daß das 3,5 Ohm waren - im kalten Zustand.
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ALQUATI
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Beitrag von ALQUATI »

Morgn,

Spule, Kabeln hört sich alles gut an.
Du mußt ein Kabel am einfachsten her an geschaltetes Plus anschließen, am einfachsten mit Abzweiger Sicherungsleiste und direkt an spule + anklemmen.
Um auszuschließen ob es am Zündschloß mit deren Steckverbindung liegt.
Die vorhandene rosa Leitung an der Spule + abklemmen und provisorisch isolieren.
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carlson r.
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Beitrag von carlson r. »

So,
gestern hab ich ne Leitung (mit Schalter und Sicherung) von der Batterie an die Zündspule. 20 km gefahren - wieder Ausetzer beim starken Beschleunigen, aber gleichmässiges fahren und langsames Beschleunigen ok. Coole Sache - eingebautes Voltmeter (statt der Uhr angeschlossen) zuckt beim Blinken nach links - und zwar um 1 Volt. Schade dass es immer nur nach links geht. Wär sonst endlich mal ne gute Anzeige wohin man nach dem Blinken dann abbiegen muss...
Ansonsten diesmal den Motor nicht abgewürgt und heimgefahrn und gemessen: An der Spule liegen (Motor aus) 11,4 Volt an. Is nicht viel, aber Batterie wurde bei Fahrt vorher ja leergenudelt und hatte deshalb nur die 20 Min dieses Tests zum aufladen. Am abgeklemmten Anschluss der vom Zuendschloss kommt lagen auch 11,4 Volt an - also wohl kein Spannungsverlust. Nochmal Widerstand Primärseitig gemessen - 4 Ohm. Temperatur der Zuendspule war wie alles andere - heiss aber noch zum anfassen.
Ich denke die 30 Euro für die Zuendspule kann ich jetzt mal ausgeben - falls sie es dann doch nicht war, ist es zumindest ein Ersatzteil was beim Einlagern nicht zu viel Platz einnimmt.
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carlson r.
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Beitrag von carlson r. »

Hallo,
hab jetzt die Zündspule gewechselt - umsonst. Nachdem ich jetzt wirklich nicht mehr weis , wo ich der Zündung noch was unterstellen kann, muss ich jetzt doch an anderer Stelle weitermachen. Was ich so gelesen hab hier im Forum bleiben wohl zwei Tätigkeitsbereiche: (Wasser-)Tank und Vergaser. Da ich am Vergaser ausser Flansch abgedichtet und Startautomatik entklemmt noch nichts gemacht habe, würd ich bei dem weitermachen. Hält jemand ne andere Reihenfolge für Sinnvoll?

Noch was zu Wasser im Tank: Wenn ich einen groben, durchsichtigen Kraftstofffilter in die Zuleitung einbaue, müsste sich Wasser doch darin absetzen und nicht erst im Vergaser, oder?

Bekomme langsam etwas Sorge die ganze Steuer umsonst zu zahlen, bin dieses Jahr Arbeits-, Zeit-, oder Problembedingt noch nicht mehr als 20 min am Stück gefahren - dass is ganz schön ätzend!!!!!
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carlson r.
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Beitrag von carlson r. »

Seh schon, seid genauso ratlos wie ich. Naja, schreib ich halt selber immer mal wieder was.

Hab jetzt den Vergaser reinigen lassen und wollt ihn heute wieder zusammen bauen. Die Dichtung unter dem Deckel aus dem Reparatursatz ist die gleiche Papierdichtung wie die die drin war - passt aber viel schlechter. So ist das wohl heutzutage, aber darum gehts mir gar nicht.
Schockierter war ich als ich feststellte dass der Deckel nicht (mehr) Plan ist. Auch wenn der Deckel festgezogen ist, hab ich an einer Stelle einen Spalt bei dem ich locker mit dem Tapeziermesser reinkomme. Die alte Dichtung war aber dicht und man sieht auch dass sie an dieser Stelle gepresst wurde. Endgültig verwirrt bin ich jetzt aber weil ich mir zwei alte rumliegende weitere Vergaser angesehen hab und feststellen musste, dass die an derselben Stelle genauso ne Wölbung nach oben haben. Verbiegt der Luftfilter - der da einen Befestigungsbolzen hat die Vergaserdeckel?

Und nehm ich jetzt die Feile zur Hand und versuchs zu richten oder muss ich jetzt den Spalt mit Dichtmasse füllen?
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Streitberg
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Kenn ich

Beitrag von Streitberg »

Hallo,

ähnliches hab ich bei einem Vergaser aus einem Schlachtfahrzeug. Ich nehm an, dass zu festes zuziehen der Schrauben dazu führt dass der Deckel verbogen wird.

Wenn Du den Vergaser gereinigt hast, achte auf das genaue Einstellen des Schwimmers.

Servus Andreas
ICH LENKE, ALSO BIN ICH
carlson r.
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Auflösung

Beitrag von carlson r. »

Hallo,
Problem endlich gelöst. Vergaser wars nicht, hatte aber Überholung - genauer das begradigen des Deckels dringend nötig.

Der erste Versuch mit dem Vergaser hatte das bekannte Ergebnis dass x schon nach 15 min nicht im geringsten mehr Anspringen wollte. deshalb meinen keller aufgesucht und alles rausgekramt was mit Zündung zu tun hat, und - völlig unsystematisch ausgetauscht. Verteilerfinger, noch neuere Kappe als die die drin war rein, andere und viel zu lange Zündkabel eingebaut (musste bei der seitlichen Motorbelüftung raus, unter Auto durch und auf der anderen Seite wieder rein, damit sie nicht gar so rumhängen) und ungebrauchte aber verstaubte Kerzen rein. Und x springt an. Kalt schon vom anfassen des Zuendschlüssels, heiss sofort und warm so nach drei, vier Sekunden.
Eine Zuendkerze hatte am kontakt eine ziemliche Verfärbung und auch sowas wie einen Korrosionsbelag. Vermutlich wars das. Allerdings: waren BERU UltraX mit Beru Zuendkabel, 4-5 Jahre alt aber allenfalls 5000 km gefahren. Wenn alles nicht länger hält kommt ja ganz schön was auf mich zu.
Hatte ausserdem zwischenzeitlich TÜV (bekommen) - hab da jetzt aber trotzdem ein anderes Problem was ich in zwei Jahren lösen muss, mach jetzt aber nen thread neuen auf.
Noch was - ich würd nie, nie ,nie ein Saisokennzeichen nur bis September machen. Zu was hat x eine Heizung!
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